La Bohème
Giacomo Puccini
Oper in vier Bildern / Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica / nach dem Roman „Scènes de la vie de bohème“ von Henri Murger / In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Inhalt
»Ich will die Welt zum Weinen bringen.« Das ist Giacomo Puccini zweifellos gelungen, denn mit »La Bohème« schuf er eine der leidenschaftlichsten und anrührendsten Liebesgeschichten der Opernliteratur: Schon bei ihrer ersten Begegnung verlieben sich Mimì und Rodolfo ineinander. Gemeinsam mit Rodolfos Künstlerfreunden Marcello, Schaunard und Colline verbringen sie einen glücklichen Weihnachtsabend im Café Momus, wo schließlich Musetta ihren älteren Verehrer für Marcello sitzen lässt. Doch das Glück der beiden Paare ist nicht von Dauer: Während Marcello kurze Zeit später vor Eifersucht um die kokette Musetta vergeht, gibt Rodolfo die an Schwindsucht leidende Mimì an einen reichen Verehrer frei, da er selbst nicht für ihre ärztliche Versorgung aufkommen kann. Als die vier Männer in ihrer Wohnung ausgelassen tanzen und feiern, um sich über Kälte und Hunger hinwegzuhelfen, sucht Mimì Rodolfo ein letztes Mal auf …
Mit »La Bohème« schildert Puccini das romantisch-jugendliche Überlebensspiel der Pariser Bohèmiens zur Mitte des 19. Jahrhunderts nach der Vorlage von Henri Murgers Roman »Scènes de la vie de bohème«. Puccinis unvergessliche Musik erzählt dabei von fragiler Zärtlichkeit, glühender Liebe und dem Traum von Kunst, Freiheit und Unabhängigkeit.
Nach dem Erfolg von »Manon Lescaut« gelang Puccini (1858–1924) mit »La Bohème« sein endgültiger künstlerischer Durchbruch. Mit Werken wie »Tosca«, »Madama Butterfly« und »Turandot« festigte Puccini seinen Ruf als Nachfolger Giuseppe Verdis auf dem Thron der italienischen Oper.
Andreas Gergen inszeniert die ergreifende Geschichte mit den Videokünstlern Momme Hinrichs und Torge Møller alias »fettFilm« und Kostümen von Regina Schill. Unter der Leitung von Mirga Gražinytė-Tyla bringt das Mozarteumorchester Salzburg Puccinis emotionale Kostbarkeiten zum Klingen.
Dauer: ca. 2 h 30 min / inkl. Pause
Pressestimmen
„Wer Puccini dirigiert, der darf keine Angst vor Überwältigung haben, denn jede Note zielt darauf ab. Die litauische Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla ließ denn auch die Gefühle lodern, allerdings nicht wabern, was ein großer Unterschied ist. Ihr Puccini klang äußerst kultiviert, so dass die Sänger jederzeit mustergültig zu verstehen waren. Kein Wunder, dass Gražinytė-Tyla derzeit für alle möglichen offenen internationalen Spitzenpositionen genannt wird. Vor kurzem wurde sie Musikdirektorin in Birmingham. Mit den Solisten hatte das Salzburger Landestheater diesmal viel Glück: Sopranistin Shelley Jackson aus Baltimore überzeugte als schwindsüchtige Mimì, Luciano Ganci war ein berührender und konditionsstarker Rodolfo. Ebenso umjubelt: David Pershall als eifersüchtiger Marcello und Hailey Clark als lebenslustige Musetta. Puccini goes House-Musik, ausgerechnet in Salzburg! Ein verdienter Erfolg für das Landestheater.“
„Zum vorletzten Mal verantwortet die außerordentliche Musikdirektorin Mirga Gražinytė-Tyla eine Salzburger Opernpremiere. Neuerlich ist es ein Ereignis. […] Hervorragend: David Pershall als Marcello, geradlinig, aber etwas rau: Raimundas Juzuitis als Colline, sympathisch: Elliott Carlton Hines als Schaunard. Auch Luciano Ganci führt als Rodolfo einen kerngesunden Schmettertenor spazieren […].“
„Die Sänger-Gästeschar wirkt handverlesen und die eigenen Ensemblemitglieder brauchen sich auch nicht zu verstecken. David Pershall ist ein sehr differenzierter, in der Höhe weicher Marcello, der gegenüber der gelöst-freien Musetta (Hailey Clark) doppelt verletzlich wirkt. Die Regie arbeitet dieses Paar sehr aufmerksam als quasi-realistisches Gegenmodell zur Traumtänzer-Liebe zwischen Mimì und Rodolfo heraus. Raimundas Juzuitis wird im Mantellied gar wunderbar getragen von der Dirigentin: So klingt Resignation, auch im Orchester. Ein Ensemble-Kabinettstück ist die Tanzszene der vier Freunde (mit Elliott Carlton Hines als Schaunard) im vierten Akt, wie überhaupt diese ‚Bohème‘ auch ob ihrer akkurat gleichgewichtigen Ensembles besticht, in die sich Franz Supper als Parpignol, Einar Th. Gudmundsson als Benoit und – als Leihgabe aus dem Schauspielensemble – Axel Minehardt als Alcindoro eben so gut einfügen wie auch der Chor und der Kinderchor. Wie sie alle da stehen am Ende, nicht zu nahe bei Mimì: So peinlich berührt kann man sein, wenn das Leben selbst plötzlich da ist, in Gestalt des Ablebens.“
Besetzung
Musikalische Leitung Mirga Gražinytė-Tyla
Dirigat
Mirga Gražinytė-Tyla
Adrian Kelly
Inszenierung Andreas Gergen
Bühne und Projektionen fettFilm
Kostüme Regina Schill
Choreinstudierung Stefan Müller
Dramaturgie Tamara Yasmin Quick
Mimì
Shelley Jackson
Musetta
Hailey Clark
Rodolfo
Luciano Ganci
Marcello
David Pershall
Schaunard
Elliott Carlton Hines
Colline
Raimundas Juzuitis
Parpignol
Ks. Franz Supper
Benoit
Einar Th. Gudmundsson
Alcindoro
Axel Meinhardt
Chor
Chor des Salzburger Landestheaters
Extrachor des Salzburger Landestheaters
Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor
Orchester Mozarteumorchester Salzburg