Julia Rutigliano

Die deutsch-italienische Mezzosopranistin Julia Rutigliano hat sich besonders im Wagner Fach einen Namen gemacht, so debütierte sie bei den Bayreuther Festspielen im „Ring“ unter Kirill Petrenko und der Regie von Frank Castorf als Wellgunde im „Rheingold“ und in der „Götterdämmerung“ und als Siegrune in der „Walküre“. Es folgten Engagements als Wellgunde unter Marek Janowski an der Elbphilharmonie in Hamburg, dem Festspielhaus in Baden-Baden und dem Konzerthaus Dortmund, ebenso wie zahlreiche Auftritte als Siegrune unter Christian Thielemann, Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Philippe Jordan und kürzlich auch am Teatro San Carlo in Neapel unter Dan Ettinger.

Längst gehören auch weitere Wagner Partien zu ihrem Repertoire. So debütierte sie bereits 2011 in Bremen unter Markus Poschner (musikalische Leitung) und Tobias Kratzer (Regie) als Venus im „Tannhäuser“, eine Partie, mit der sie auch kürzlich erst wieder einen großen Erfolg am Mecklenburgischen Staatstheater unter Mark Rohde (musikalische Leitung) und Martin G. Berger (Regie) feiern konnte. Als Brangäne war sie 2014 unter Zubin Mehta am Maggio Musicale in Florenz zu hören.

Einen weiteren zentralen Punkt im Schaffen der Künstlerin bilden Rollen wie Carmen, mit der sie u.a. am Teatr Wielki Opera Narodowa in Warschau brillierte und aktuell auch unter der Leitung von Marcus Bosch und Vera Nemirowa (Regie) am Volkstheater Rostock zu sehen ist. Letzten Herbst war sie als Trommler in V. Ullmanns „Der Kaiser von Atlantis“ unter Omer Meir Wellber am Teatro Massimo in Palermo zu erleben.

Außerdem zählen Partien wie Charlotte aus Massenets „Werther“, Octavian aus Strauss’ „Der Rosenkavalier“, Suzuki aus Puccinis „Madama Butterfly“, Léonor aus Donizettis „La Favorite“ und Gertrud aus Humperdincks „Hänsel und Gretel“ zu ihrem Repertoire.

Im Konzertfach war sie regelmäßig unter Zubin Mehta zu hören, wie z.B. in Mahlers 2. Symphonie und Mozarts Krönungsmesse mit den Israel Philharmonics, mit Bruckners „Te Deum“ mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Beethovens 9. Symphonie am Teatro Maggio Musicale in Florenz.

Ihre Liebe gilt besonders den romantischen Werken wie Verdis „Requiem“, Dvořáks „Stabat Mater“, Rossinis „Petite Messe Solennelle“ und Berlioz’ „Les nuits d’été“, um nur wenige zu nennen. Regisseure lieben die vielseitige Sängerin für ihre Lust am Spiel, genauso wie Dirigenten für ihre Musikalität und Zuverlässigkeit.


Die Presse beschreibt Julia Rutigliano als „eine herausragende Venus mit vibrierender gesanglicher Dramatik und beachtlichem Darstellungspotenzial“ (Venus), „stimmlich und schauspielerisch so genau, so präzise, dass die Anderen neben ihr bei allem sängerischen Glanz ein wenig grau aussehen.“(Charlotte), „emotionaler Fixstern des Abends“ (Charlotte) und kürzlich „einem Mezzo mit Spannkraft und kraftvollem Auftrumpfen“ (Venus).

Sie engagiert sich im Vorstand der Bühnenmütter e.V. für familienfreundlichere Arbeitsbedingungen an deutschen Theatern.

2014 wurde ihr der Kulturpreis der Stadt Würzburg verliehen.

Stücke 2023/2024