»Viele haben sich nicht vorstellen können, einen tausendseitigen Roman in eine zweistündige Bühnenfassung zu transferieren. John von Düffel, höchst erfahrener »Konzentrator« großer Roman-Stoffe, richtet das dramatische Brennglas auf die Struktur und Substanz: Familie, Ehebruch, Leidenschaft, Sehnsucht, Schuld, Verlorenheit, Verantwortung, Freiheit, Traum und Illusion, Verführung und Verderben. Dabei erfährt man sehr genau, was den intimen und den öffentlichen Kern der Konflikte skandalträchtig in der russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts ausmachte. [...] Gero Nievelstein (Karenin), Sebastian Fischer (Lewin, der Großgrundbesitzer-Aussteiger, der doch noch ins Glück kommt) und Shantia Ullmann (Kitty, spät seine Frau) sowie Ulrike Walther (Anna) sind nicht nur in den Figuren überzeugend, sie wissen auch um den verrückt suchenden Tundra-Ton zwischen Landgut, Moskau und St. Petersburg.«