Anthropozän
Anthropozän
© Anna-Maria Löffelberger

Anthropozän

Stuart MacRae

Libretto von Louise Welsh / In Englisch mit deutschen Übertiteln

Inhalt

Aufgrund der Covid-19-Pandemie und der damit einhergehenden vorübergehenden Schließung des Salzburger Landestheaters konnte die Produktion nicht stattfinden.

Auf einer Expedition am Polarkreis wird ein Forschungsschiff vom ewigen Eis eingeschlossen. Im Forschungsteam entstehen Spannungen und die Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Als die Wissenschaftler in der Eiswüste ein gefrorenes Lebewesen entdecken, verändert sich alles. Das Eis bricht – es beginnt ein Thriller des Klimawandels.

Das „Anthropozän“ ist das Zeitalter, das von den Menschen dominiert wird. Die Arktis ist längst zum Symbol für den unübersehbaren und scheinbar unaufhaltsamen zerstörerischen Einfluss der menschlichen Zivilisation geworden. Die Menschheit ist hier wie auf einer Arche zusammengedrängt: Auf dem Schiff des superreichen Harry King versammeln sich ein Paar Wissenschaftler, die Tochter des Eigners, ein zwielichtiger Journalist und einige Seeleute. Die Handlung entwickelt sich in der Manier eines Thrillers, der Drehbuch für einen Kinofilm über den Klimawandel sein könnte. Egoismus, Eifersucht und Inkompetenz führen zum Desaster auf dem Schiff. Das spannende Libretto von Louise Welsh wird durch die dichte, eigenständig starke Tonsprache des schottischen Komponisten Stuart MacRae verstärkt, in der Dissonanz und Melodie gegeneinander antreten und in filmisch anmutenden Passagen miteinander verwoben werden.

Nach der Uraufführung an der Scottish Opera zeigte sich die Presse begeistert und konstatiert „packende, dramatische Spannung und superbe dramatische Handlungsführung“. Opera now lobt die „Oper für das 21. Jahrhundert“, The Herald hebt die „cinematische Partitur“ hervor, während die London Times „ergreifendes Musiktheater“ anerkennt.

Stuart MacRae (*1976) gilt als einer der interes­santesten zeitgenössischen Komponisten. Schon früh erhielt er Aufträge der London Sinfonietta und der BBC Proms und wurde „Composer-in-residence“ beim BBC Scottish Symphony Orchestra. „Anthropozän“ ist seine dritte Oper mit Librettistin Louise Welsh, die sich auch als Krimi­autorin einen Namen gemacht hat.

Musikdirektor Leslie Suganandarajah dirigiert die kontinentaleuropäische Erstaufführung dieser spannenden Oper und Agnessa Nefjodov inszeniert „Anthropozän“ als erst zweite Produktion nach der Uraufführung. Sie setzte in Salzburg mit Ausstatterin Eva Musil u. a. die ägyptische Revolutionsoper  „18 Tage …..“ von Hossam Mahmoud und  „La Sonnambula“ von Bellini in Szene.