Anthropozän

Stuart MacRae

Libretto von Louise Welsh

Österreichische Erstaufführung: 02.05.2020 / Landestheater

Inhalt

Auf einer Expedition am Polarkreis wird ein Forschungsschiff vom ewigen Eis ein­ge­schlos­sen. Im Forschungsteam entstehen Spannungen und die Beziehungen werden auf eine harte Probe gestellt. Als die Wissenschaftler in der Eiswüste ein gefrorenes Lebewesen entdecken, verändert sich alles. Das Eis bricht – es beginnt ein Thriller des Klimawandels.

Das „Anthropozän“ ist das Zeitalter, das von den Menschen dominiert wird. Die Arktis ist längst zum Symbol für den unübersehbaren und scheinbar unaufhaltsamen zerstörerischen Einfluss der menschlichen Zivilisation geworden. Die Menschheit ist hier wie auf einer Arche zusammendrängt: Auf dem Schiff des superreichen Harry King versammeln sich ein Paar Wissenschaftler, die Tochter des Eigners, ein zwielichtiger Journalist und einige Seeleute. Die Handlung entwickelt sich in der Manier eines Thrillers, der Drehbuch für einen Kinofilm über den Klimawandel sein könnte. Egoismus, Eifersucht und Inkompetenz führen zum Desaster auf dem Schiff. Das spannende Libretto von Louise Welsh wird durch die dichte, eigenständig starke Tonsprache des schottischen Komponisten Stuart MacRae verstärkt, in der Dissonanz und Melodie gegeneinander antreten und in filmisch anmutenden Passagen mit­einander verwoben werden.

Nach der Uraufführung an der Scottish Opera zeigte sich die Presse begeistert und konstatiert „packende, dramatische Spannung und superbe dramatische Han­dlungs­führung“. Opera now lobt die „Oper für das 21. Jahrhundert“, The Herald hebt die „cinematische Partitur“ hervor, während die London Times „ergreifendes Musik­theater“ anerkennt.

Stuart MacRae (*1976) gilt als einer der interessantesten zeitgenössischen Kom­ponisten. Er wurde in Inverness geboren und studierte an der Guildhall School of Music in London. Schon früh erhielt er Aufträge der London Sinfonietta und der BBC Proms und wurde „Composer-in-residence“ beim BBC Scottish Symphony Orchestra. „Anthropozän“ ist seine dritte Oper mit Louise Welsh, die sich auch als Krimiautorin einen Namen gemacht hat.

Musikdirektor Leslie Suganandarajah dirigiert die kontinentaleuropäische Erst­auf­führ­ung dieser spannenden Oper und Agnessa Nefjodov inszeniert „Anthropozän“ als erst zweite Produktion nach der Uraufführung. Sie setzte in Salzburg u.a. die ägyptische Revolutionsoper „18 Tage…“ von Hossam Mahmoud und „La Sonnambula“ von Bellini in Szene. Jüngst erarbeitete sie „Boris Godunow“.

Werkeinführungen: 30 und 45 min vor Beginn

Besetzung

Musikalische Leitung Leslie Suganandarajah

Inszenierung Agnessa Nefjodov

Bühne Eva Musil

Kostüme Nicole von Graevenitz

Musikalische Assistenz Gabriel Venzago

Musikalische Einstudierung Wolfgang Götz


Orchester Mozarteumorchester Salzburg