»Nach Sound of Music reitet das Landestheater also weiter auf der Retro-Welle und es ist nicht auszuschließen, dass ihm damit eine Vorreiterrolle gelingt. Denn so massiv hat man wohl schon länger nicht mehr Beatles-Songs en suite vorgesetzt bekommen: Peter Breuers aktuelles Ballett-Projekt im Republic.
Immer wieder wird das Publikum zum Mitklatschen animiert.
(…) die Qualität eines homogenen Ganzen ohne Ecken und Kanten führt über die erstaunliche Vielfalt dieser Musik zu einem farbenfrohen Kaleidoskop genüsslicher Geschichten. Nicht der einzige Verdienst Breuers ist, die Bandbreite dieser Musik und die unerreichte Kunst des Arrangements heute wieder bewusst zu machen.
Sparsam, aber gerade dadurch wirksam und dem einheitlichen Gesamteindruck dienlich, die Bühnenausstattung. Ein großer Rahmen für eine Hinterbühne mit Projektions-Vorhang, ein fahrbares Help-Regenbogentor und vier Großbuchstaben, die als Elemente durch Raum und Zeit geistern, um in Hey Jude den Schriftzug LOVE auf die Bühne zu setzen. Die Kostüme setzen geschickt auf die Ästhetik der Beatles-Filme und Plattencover.
Der Erfolg ist vorprogrammiert. Die Aufführung wird nicht nur den eingefleischten Beatles-Fan bezaubern (den dafür vollständig). Die Tänzer füllen die Musik nicht nur aus, das Verhältnis von Körper und Klangkonserve ist symbiotisch, der Ausdruck geschmackvoll und das Engagement hingebungsvoll. Von einem Programm kann man leicht absehen (Yesterday als von allen mitgesungener Opener wollte sich als solches vielleicht darstellen). Ein Potpourri als Never-Ending zur abschließenden Publikums-Animation, was soll da noch schief gehen?«