Das Leben sehr lebendiger Leichen
»Komödie ist schwer. Michael Cooney nennt sein Stück ›Bei Anruf: Geld’ eine Farce, um der salonesken Lieblichkeit zu entkommen – eine rauschend bejubelte Landestheater-Premiere. Seit zwei Jahren hat Eric Swan keine Arbeit, er gaukelt seiner Frau den trüben Schein vor, diese tagtäglich zu erfüllen. Das geht sich vorerst ganz gut aus, weil ein längst nicht mehr vorhandener Untermieter allmonatlich einen Scheck vom Sozialamt zugesandt bekommt. Erics beschauliche Betrugs-Welt gerät aus den Fugen, als Beamte aus allen Richtungen auftauchen und einmal nachsehen wollen. In dieser Farce wird ein Feuerwerk gezündet, dass die Karussell-Pferde fliegen (›Tür auf, Tür zu’) und die Pointen wie ein Sternen-Regen niederprasseln. Durchwegs zu bestaunen – und sich daran zu erfreuen – ist das Ensemble: Sascha Oskar Weis (Eric) spielt nach der Pause in Höchstform, davor – wie alle – eher verhalten. Sebastian Fischer (Norman – vom tauben Klavierstimmer bis zur Transe) holt so gut wie alles aus seinem Bühnen-Vermögen heraus. Stark. Doch die Anderen – Ulrike Walther, Gero Nievelstein, Axel Meinhardt, Shantia Ullmann, Marco Dott, Tim Oberließen, Britta Bayer, Claudia Carus sind keineswegs ›herabgestuft’.«