Carmen
Georges Bizet
Oper in drei Akten / Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy / In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Inhalt
Carmen ist frei und unabhängig, leidenschaftlich und kompromisslos; sie lebt und liebt fern von jeglicher Gesellschaftskonvention. In einem Streit mit einer Kollegin wird sie handgreiflich und soll vom Soldaten Don José ins Gefängnis gebracht werden. Doch dieser ist längst unsterblich in sie verliebt. Don José wird zunehmend von Carmen in die Illegalität geführt. Auch Micaela, ein Mädchen aus seiner Heimatstadt, kann ihn nicht davor bewahren. Als Carmen ihren Gefallen an ihm verliert und auch noch der erfolgreiche Torero Escamillo auf der Bildfläche erscheint, nimmt das Schicksal eine verhängnisvolle Wendung.
Basierend auf der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée, machten es sich die Librettisten Henri Meilhac und Ludovic Halévy zur Aufgabe, den »Carmen«-Stoff zu einer Oper umzuarbeiten. Zu Georges Bizets spanischen Rhythmen und traumhaften Melodien entspinnt sich ein Tanz auf dem Vulkan. »Ein im höchsten Maße unmoralisches Werk«, schrieben die Zeitungen nach der Premiere 1875. Doch bald darauf wurde »Carmen« zu einem Welterfolg in der Musikgeschichte. Unmoralisch ist diese Oper immer noch. Mehr noch: Das Eifersuchtsdrama wird gar zum Kriminalstück mit tödlichem Ausgang.
Für das Feuerwerk der Gefühle hat Operndirektor Andreas Gergen einen starken Ort gewählt: In den archaischen Arkaden der Felsenreitschule entwickelt er mit Bühnenbildner Peter J. Davison und der Kostümbildnerin Conny Lüders eine spektakuläre Produktion. Gemeinsam mit Musikdirektorin Mirga Gražinytė-Tyla entsteht ein Musiktheaterabend über menschliche Wege und Irrwege.
Dauer: ca. 3 h 10 min / eine Pause
Pressestimmen
»In ›Carmen‹ geht es bekanntlich um die Brutalität des Lebens und der Liebe, und selten wird das so fesselnd und ergreifend in Bilder umgesetzt wie vom Salzburger Landestheater. […] Eine in jeder Hinsicht bemerkenswerte, wuchtige Interpretation – ein Totentanz ganz auf der Höhe der Zeit.«
»Ein Triumph. […] Mirga Gražinytė-Tyla mit dem Mozarteumorchester, den Chören (allesamt famos), das Ballett (manchmal gar viel), ein Ensemble, das teils neu ist und von Andreas Gergen ›eingewiesen‹ wurde: Oksana Volkova, Elena Stikhina, Andeka Gorrotxategi, sehr gut eingestimmt und nicht unpompös inszeniert, zuweilen Kitsch-Bombast. Hingehen, schauen, hören.«
»Es ist erstaunlich, welche Energie von der erst 29-jährigen Litauerin, seit letzter Saison Musikchefin des Salzburger Landestheaters, ausgeht und die Musiker zu Höchstleistungen anspornt. Mit exakten und suggestiven Gesten gelingt es ihr, viel packendes Feuer und sinnliche Leidenschaft zu versprühen. Ein echter Gewinn für das Haus! […] Oksana Volkova ist eine kraftvolle, dunkel timbrierte Carmen. Sie vermag sexy kostümiert viel verführerische Erotik zu zeigen. Andeka Gorrotxategi verfügt als Don José über einen nicht allzu großen, aber ausgesprochen schön und baritonal gefärbten Tenor. Elena Stikhina als Micaela verfügt über eine Riesenstimme, die sie für diese Partie zu kräftig und zu wenig lyrisch einsetzt. […] Auch die Sänger der kleineren Partien, der Chor sowie besonders der lebhaft und frech agierende Kinderchor singen tadellos. […] Quicklebendig, fantasie- und detailreich, ausgefeilt, in tollen, farbenprächtigen Outfits mit viel nackter Haut ist die im Heute angesiedelte Inszenierung.«
»Auffallend beispielsweise die Präsenz und baritonale Geschmeidigkeit von Elliott Carlton Hines in den kleinen Partien des Soldaten Morales und des Schmugglers Dancairo, herausleuchtend aus den Ensembles, ohne ungebührlich ›hervorstechend‹ zu sein: Laura Nicorescu als Frasquita.«
»Mirga Gražinytė-Tyla und das Mozarteumorchester leisten wieder ganze Arbeit, und unter dem spanischen Lokalkolorit arbeitet die Dirigentin besonders das elegante französische Lineament heraus, veredelt um nicht minder idiomatisches Holzbläser-Idiom. Wie wenig Knallerei, wie viel ernsthafte Musik da sein kann: Hier kann man’s genießen, Takt um Takt. Dass Mirga Gražinytė-Tyla einen Draht zum Chorsingen hat, merkt man den Leistungen des Landestheater-Chors ebenso wie des Kinderchors an. Zu Mirga Gražinytė-Tyla federndem und espritvollem aber eben auf delikate Durchsichtigkeit bedachten Dirigat passen die Sänger absolut.«
Ausgewählter Termin
Mo. 26.10.2015 15.00
Besetzung (am 26.10.2015)
Musikalische Leitung
Mirga Gražinytė-Tyla
Dirigent
Mirga Gražinytė-Tyla
Inszenierung
Andreas Gergen
Choreographie
Prof. Peter Breuer
Bühne
Peter J. Davison
Kostüme
Conny Lüders
Choreinstudierung
Stefan Müller
Dramaturgie
Svenja Gottsmann
Zuniga
Raimundas Juzuitis
Don José
Andeka Gorrotxategi
Escamillo
Zachary Nelson
Morales / Dancairo
Elliott Carlton Hines
Remendado
Ks. Franz Supper
Frasquita
Laura Nicorescu
Mercedes
Rowan Hellier
Carmen
Oksana Volkova
Micaela
Elena Stikhina
Tod
Walter Sachers
Chor
Chor und Extrachor des Salzburger Landestheaters
Tänzer
Ballett des Salzburger Landestheaters
Orchester Mozarteumorchester Salzburg