Das Herz eines Boxers
Lutz Hübner
Ab 12 Jahren
Inhalt
Jojo ist 16 Jahre alt und ein ziemlicher Loser. Um sich vor seinen Freunden interessant zu machen, nimmt er den Mopeddiebstahl eines anderen auf sich und muss jetzt dafür Strafstunden ableisten. Er soll in der geschlossenen Station eines Altersheimes das Zimmer eines alten Mannes renovieren, der geistig und körperlich völlig verfallen zu sein scheint. Großmäulig textet Jojo den alten Leo zu. Der antwortet nicht, und Jojo kann hier seine Sprüche klopfen, die ihm seine Freunde nicht mehr abnehmen. Doch plötzlich kommt Leben in Leo. Jojo erfährt, dass der seine Gebrechen nur vortäuscht, um seine Ruhe zu haben, und dass Leo früher ein sehr berühmter und erfolgreicher Boxer war. Leo sieht das wahre Wesen, das sich hinter Jojos großer Klappe versteckt. Und der Junge gewinnt immer mehr Achtung vor dem alten Mann. Schließlich fassen
beide einen verrückten Plan.
»Das Herz eines Boxers« ist ein Stück von der Kunst, sich durchs Leben zu boxen. Wenn man am Boden liegt, so sagt Leo, der alte Kämpfer, dann steht man wieder auf. Und wenn man verliert, gewinnt man beim nächsten Mal. Das Leben hat die beiden Außenseiter misstrauisch gemacht. Der eine versteckt sich hinter seiner rauen Schale, der andere hinter Schweigen. Das Vertrauen, das sie langsam zueinander gewinnen, macht sie schließlich stärker, als es jeder für sich vorher war.
Im Anschluss zur Vorstellung besteht die Möglichkeit eines Nachgesprächs über das Stück.
Dauer: ca. 1 h 10 min \ keine Pause
Besetzung
Inszenierung
Cornelius Gohlke
Ausstattung
Katja Schindowski
Dramaturgie
Angela Beyerlein
Leo
Werner Friedl
Jojo Tim Oberließen
Pressestimmen
»Weil der einst gefürchtete »rote Leo« einen Pfleger mit seinem Stahlhammer auf die Bretter schickte, muss er sich nun halb tot stellen. Werner Friedl verkörpert dieses Schlitzohr wunderbar wandlungsfähig. Auch Tim Oberließen fühlt sich als Ungustl mit Herz sichtlich wohl.«
»Ein Lustspiel? Ja, unbedingt. Von Herzen kommendes, zustimmendes Lachen über pralle, sich quasi unbeabsichtigt aus der Situation ergebende Komik einzelner Szenen und trocken-akkurat auf den Punkt gebrachte logische Schlussfolgerungen. […] Nun zum Theater bzw. Schaubühne als moralische Anstalt. Auch dieser Tatbestand ist gegeben. […] Auf liebenswürdige Weise, mit wenigen Mitteln, großem schauspielerischen Talent der beiden Helden Werner Friedl und Tim Oberliessen.«
»Werner Friedl genießt es offensichtlich, Jojo als alter seniler Rentner hinters Licht zu führen, Altersbosheit funkelt in seinen Augen. Tim Oberließen überzeugt als jugendlicher Jojo, der mit seinem Leben ebenso unzufrieden ist wie der einst gefeierte Boxer. Das wie ein Boxkampf in sieben Runden bzw. Szenen unterteilte Stück, in dem am Ende zwei Sieger im Ring bzw. auf der Bühne stehen, wurde von Cornelius Gohlke in Szene gesetzt. 70 unterhaltsame, aber auch lehrreiche Minuten, geeignet für Jugendliche ab 12 Jahren.«