Der Barometermacher
Der Barometermacher
© Anna-Maria Löffelberger

Der Barometermacher auf der Zauberinsel

Ferdinand Raimund

ZAUBERPOSSE MIT GESANG

Inhalt

Aufgrund der Covid-19-Pandemie und der damit einhergehenden vorübergehenden Schließung des Salzburger Landestheaters konnte die Produktion nicht stattfinden.

Ein Raimund zum Klimawandel! Ja, wer die Welt einrichten könnte, wie es ihm gefällt, wer Gold genug und Waffen hätte und dazu reisen könnte, wie es beliebt, am End’ sogar das Wetter machen könnt’ … Durch Zufall landet der Barometermacher Quecksilber auf der Zauber­insel und durch Zufall erhält gerade er von der Fee Rosalinde drei Zaubergaben, die diese alle hundert Jahre einem Menschen verleihen muss: einen Stab, der alles, das er berührt, zu Gold macht, ein Horn, das ein Heer herbeiruft, sobald es geblasen wird, und eine Schärpe, die einen zu jedem beliebigen Ort bringt. Hoch­erfreut über seinen plötzlichen Reichtum begibt sich Quecksilber auf die Ostseite der Insel, ins Reich des Fürsten Tutu, um dessen Tochter Zoraide zu seiner Frau zu machen.

„Was braucht man Barometer / Auf dieser Welt noch mehr? / Ein jeder macht sich’s Wetter / So wie’s ihm g’fällt, daher: / Auf Schön zeigt’s bei den Reichen / Bei Stutzern zeigt’s auf Wind / Auf Regen steht das Zeichen / Wo arme Schlucker sind.“ Raimund stellt humorvoll die Frage nach der menschengemachten Welt – das nimmt Autor und Regisseur Bernd Liepold-­Mosser zum Anlass, den österreichischen Klassiker auf aktuelle Bezüge zu überprüfen. Dazu gehört auch die Musik der Zauberposse und damit die österreichische Singer­Songwriterin Clara Luzia, die der Salzburger Fassung neue Töne verleiht. Der Standard schreibt über ihre Musik: „Auch wenn im Pop schon alles gesagt worden ist, so gut hat es selten geklungen.“

Ein Benefizstück sollte Karl Meisl für den Schauspieler Raimund 1823 schreiben – doch alle Theatergeister schienen gegen das Vorhaben zu sein, sodass Raimund (1790–1836) schließlich erstmals selbst zur Feder griff, um sich und seinen Kollegen eine wirkungsvolle Spielvorlage zu verschaffen. Und so entstand inspiriert durch das Märchen „Die Prinzessin mit der langen Nase“, das Zauberspiel, das schließlich zu einem Klassiker der österreichischen Theaterliteratur wurde.

Augenzwinkernd­klima­wandelnd untersucht der Kärntner Autor, Theater-, Opern- und Filmregisseur, Ausstellungsmacher und Intendant Bernd Liepold-Mosser das Barometer­machen aus heutiger Sicht. Karla Fehlenberg stellte erste Arbeiten am Maxim Gorki Theater Berlin vor. Seit 2011 arbeitet sie freischaffend als Bühnen- und Kostümbildnerin.