Der Kaktus \ Tim Oberließen
Der Kaktus \ Tim Oberließen
© Christina Canaval
Der Kaktus \ Marco Dott und Tim Oberließen
Der Kaktus \ Marco Dott und Tim Oberließen
© Christina Canaval
Der Kaktus \ Marco Dott und Tim Oberließen
Der Kaktus \ Marco Dott und Tim Oberließen
© Christina Canaval
Der Kaktus \ Tim Oberließen und Marco Dott
Der Kaktus \ Tim Oberließen und Marco Dott
© Christina Canaval
Der Kaktus \ Marco Dott
Der Kaktus \ Marco Dott
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Der Kaktus \ Tim Oberließen
Der Kaktus \ Tim Oberließen
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Der Kaktus \ Tim Oberließen und Marco Dott
Der Kaktus \ Tim Oberließen und Marco Dott
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Der Kaktus \ Tim Oberließen
Der Kaktus \ Tim Oberließen
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Der Kaktus \ Marco Dott
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Der Kaktus \ Christiani Wetter und Tim Oberließen
Der Kaktus \ Christiani Wetter und Tim Oberließen
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Der Kaktus \ Marco Dott
Der Kaktus \ Marco Dott
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Der Kaktus \ Tim Oberließen, Christiani Wetter und Gero Nievelstein
Der Kaktus \ Tim Oberließen, Christiani Wetter und Gero Nievelstein
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Der Kaktus \ Christiani Wetter, Gero Nievelstein, Marco Dott und Tim Oberließen
Der Kaktus \ Christiani Wetter, Gero Nievelstein, Marco Dott und Tim Oberließen
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Der Kaktus \ Tim Oberließen und Gero Nievelstein
Der Kaktus \ Tim Oberließen und Gero Nievelstein
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Der Kaktus \ Gero Nievelstein und Tim Oberließen
Der Kaktus \ Gero Nievelstein und Tim Oberließen
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Der Kaktus \ Gero Nievelstein, Tim Oberließen und Christiani Wetter
Der Kaktus \ Gero Nievelstein, Tim Oberließen und Christiani Wetter
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Der Kaktus \ Christiani Wetter, Marco Dott, Tim Oberließen und Gero Nievelstein
Der Kaktus \ Christiani Wetter, Marco Dott, Tim Oberließen und Gero Nievelstein
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Der Kaktus \ Christiani Wetter, Marco Dott und Tim Oberließen
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Der Kaktus \ Tim Oberließen, Marco Dott, Christiani Wetter und Gero Nievelstein
Der Kaktus \ Tim Oberließen, Marco Dott, Christiani Wetter und Gero Nievelstein
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Der Kaktus \ Marco Dott, Tim Oberließen und Christiani Wetter
Der Kaktus \ Marco Dott, Tim Oberließen und Christiani Wetter
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Der Kaktus \ Christiani Wetter, Marco Dott und Tim Oberließen
Der Kaktus \ Christiani Wetter, Marco Dott und Tim Oberließen
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Der Kaktus \ Tim Oberließen und Marco Dott
Der Kaktus \ Tim Oberließen und Marco Dott
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Der Kaktus \ Tim Oberließen und Christiani Wetter
Der Kaktus \ Tim Oberließen und Christiani Wetter
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Der Kaktus \ Marco Dott, Gero Nievelstein, Christiani Wetter und Tim Oberließen
Der Kaktus \ Marco Dott, Gero Nievelstein, Christiani Wetter und Tim Oberließen
© Christina Canaval

Der Kaktus

Juli Zeh

24.04.2013

Inhalt

Zehs 2009 in München uraufgeführte Satire »Der Kaktus« nimmt das Publikum mit in ein Polizeirevier, wo man Zeuge eines merkwürdigen Verhörs wird. 
Der mutmaßliche Al-Kaida-Terrorist, der dort nach allen Regeln der Kunst in die Mangel genommen wird, passt genau in das durch Klischees geprägte Schema der Kriminalbeamten: offensichtlicher Migrationshintergrund, verdächtige Aufenthalte in Wüstengebieten, keine Kreditkartenbelege und von den Nachbarn als eher schweigsam und unauffällig beschrieben. Nach erfolgreichem Zugriff und ordnungsgemäßer Festnahme in einem Blumenladen, gestaltet sich die »Operation Nadelstich« jedoch zunehmend schwieriger. Denn aus dem Verdächtigen ist selbst unter Androhung von Folter nichts herauszubekommen. 
Damit sind allerdings weder Kollege Dürrmann von der GSG9 noch der türkischstämmige Streifenpolizisten Cem zu beeindrucken. Denn es gilt, die Demokratie mit allen Mitteln zu verteidigen. Einzig einer jungen Nachwuchspolizistin kommen langsam aber sicher Zweifel an Sinn und Zweck der Verhörmethoden. 



Als Juristin mit Schwerpunkt Völkerrecht und einem Aufbaustudiengang »Recht der Integration« bewegt sich die unter anderem mit dem Ernst-Toller-Preis ausgezeichnete Autorin Juli Zeh mit dem »Kaktus« auf vertrautem Gebiet. Kommentiert die Satire doch gewissermaßen ihre 2008 beim deutschen Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereichte Beschwerde gegen den biometrischen Reisepass, und ist damit ein Plädoyer für eine Gesellschaft, die »den Menschen nicht grundsätzlich als potenzielle Gefahr für sich und andere betrachtet.«

Ausgewählter Termin

Mi. 24.04.2013 19.30

Kammerspiele

Besetzung (am 24.04.2013)

Inszenierung Astrid Großgasteiger

Ausstattung Manuela Weilguni

Dramaturgie Friederike Bernau


Jochen Dürmann Marco Dott

Cem Tim Oberließen

Susi Christiani Wetter

Dr. Schmidt Gero Nievelstein

Pressestimmen

Es gilt die Schuldsvermutung

»Zehs politisch brisantes Stück (…) kreist um die Frage, ob in Demokratien die Grundrechte des Einzelnen zugunsten des vermeintlichen Schutzes der Allgemeinheit eingeschränkt werden dürfen. Die deutsche Juristin beleuchtet in ihrem Kammerspiel, ohne dabei die Moralkeule einzusetzen, was bürokratisch veranlagte Polizisten dazu treibt, zu Folterknechten zu mutieren. (…) Für Astrid Großgasteigers Inszenierung dient Manuela Weilgunis simples Polizeibüro mit Schreibtisch, Aktenschränken und Topfpflanzen als ideale Spielwiese. Überragend mimt Tim Oberließen den dümmlich-charmanten Polizeianwärter Cem.«

 

SVZ

Kinder, macht keinen Quatsch!

»Rechtsstaatlichkeit, Überwachungsapparat, Wahrung der Menschenrechte: Das sind die Themen von Juli Zeh, auch in diesem 2009 in München uraufgeführten Stück. (…) Einerseits zeigt die Autorin, welche Auswirkungen das Schweigen auf die nachfolgenden Ereignisse und Entscheidungen haben kann, andererseits weist sie aber auch darauf hin, wozu das gewaltsame Brechen des Schweigens führen kann. In einem beamtengrauen Polizeibüro erleben wir beides: das Schweigen des vermeintlichen Terroristen Abu Mehsud aka Frank Miller aka Carnegiea gigantea – und den Versuch der exekutiven Gewalt, dieses zu brechen. (…) Cem (Tim Oberließen), ein junger Polizeianwärter, Migrant mit orientalischen Kampfkünsten und englischer Slangsprache, gerät durch Zufall in eine brisante Anti-Terror Aktion. Der übermotivierte GSG 9 Beamte Jochen Dürmann (Marco Dott) wittert in der Verhaftung des mutmaßlichen Al-Kaida-Terroristen seine Chance, als Held und Retter der Republik zu glänzen. Er erfüllt dabei die gesamte Palette an »Action Hero Klischees« aus allseits bekannten Hollywoodfilmen.«

 

Drehpunktkultur

Aufgestachelt gegen Terror

»Terrorismus schürt Ängste. Terrorismus verleitet zur (Über-)Vorsicht. Der Terrorist ist eine ständige Bedrohung. Der mit dem Namen Carnegiea Gigantea hat sogar eine einschlägige Biografie: Kalifornier, botanisch versiert, zum Islam konvertiert, illegal nach Nordafrika gebracht, nach Pakistan eingeschleust, in Afghanistan gesichtet, schließlich nach Deutschland, Frankfurt-Niederrad, eingereist. Adresse: Blumenfachhandel »Exotica«. So etwas muss doch verdächtig sein. Also schnappen ihn sich zwei Polizisten, der GSG-9-Rambo Jochen Dürmann (Marco Dott) und der etwas belämmerte Jung-Cop Cem Öztürk (alle Deutschtürken dürfen sich bei diesem Porträt von Tim Oberließen auch bei der Autorin Juli Zeh bedanken). Sie führen ihn brachial zum Verhör. (…) Vorsicht, Sie haben es schon gemerkt: Wir sind in einer Satire. Sie wurde seit ihrer Münchner Uraufführung 2009 viel gespielt und ist jetzt auch in den Kammerspielen des Landestheaters gelandet. Dort treibt Regisseurin Astrid Großgasteiger die Satire zur Farce hoch.«

 

Salzburger Nachrichten