Der kleine Grenzverkehr
Erich Kästner
Inhalt
Man schreibt das Jahr 1937. Georg Rentmeister, ein junger Schriftsteller, bekommt eine Einladung zu den Salzburger Festspielen. Leider kann sich die zuständige Behörde nicht entschließen, seinen Antrag auf Devisenbewilligung zu genehmigen.
Da Georg aber nicht willens ist, sich den „Rosenkavalier“ oder die Mozartkonzerte entgehen zu lassen, quartiert er sich kurzerhand in Bad Reichenhall ein und verschafft sich die ersehnten Genüsse auf dem Wege des „kleinen Grenzverkehrs“, ohne einen Schilling, versteht sich. Kein Wunder, dass er in höchst prekäre Situationen gerät. Zum Glück ist aber eine junge, außerordentlich hübsche Dame zur Stelle, um ihm aus der Patsche zu helfen …
Erich Kästner begann seine amüsante Erzählung in Tagebuchform 1937 zu schreiben – unter völlig veränderten politischen Umständen wurde sie 1938 veröffentlicht. Kästner gelang es, aus einer autobiographischen Ausgangssituation während der Salzburger Festspiele vor dem Hintergrund von Nationalsozialismus und Alpenpanorama eine sommerliche Liebesgeschichte mit heftigen, teils absurd komischen Verwicklungen und einer gehörigen Portion Albernheit zu entwickeln.
Erich Kästner (1899–1974) warnte 1931 in seinem Roman „Fabian – Geschichte eines Moralisten“ vor den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. 1933 wurden auch seine Werke bei der Bücherverbrennung vernichtet. Aufgrund der Erfolge seiner Übersetzungen durfte er im Ausland weiterhin publizieren. Kästner widmete sich deshalb vor allem der Unterhaltungsliteratur. Er schrieb „Der kleine Grenzverkehr“ im Sommer 1937, als Deutschland und Österreich durch Grenzpfähle voneinander getrennt waren. 1943 verfilmte Hans Deppe den Stoff.
Volkmar Kamm hat am Salzburger Landestheater zahlreiche Inszenierungen geschaffen. Neben „Homo Faber“, einer Produktion, die neun Jahre auf dem Spielplan stand, waren zuletzt „Die Weiße Rose“ und die Uraufführung „Der Trafikant“ im Schauspiel zu erleben. Liebevolle Kinderstücke wie „Jim Knopf“ gehören ebenso zu seinen Erfolgsproduktionen wie in der Spielzeit 2019/2020 die Oper „Oberon“. Kamm ist ein versierter Bearbeiter von Stoffen, so entsteht auch „Der kleine Grenzverkehr“ als Bühnenbearbeitung aus seiner Feder.
Audioeinführung
von Friederike Bernau
Besetzung
Inszenierung und Raum
Volkmar Kamm
Choreografie
Verena Rendtorff
Kostüme
Katja Schindowski
Bühnenmusik und musikalische Leitung
Alexander Kuchinka
Dramaturgie
Friederike Bernau
Erich Kästner alias Georg Rentmeister
Gregor Schulz
Walter
Martin Trippensee
Konstanze/Franzl
Laura Barthel
Der Pianeur
Alexander Kuchinka
Mister Namarra
Emanuel Paulus
Mrs. Namarra
Friederike Bernau
Miss Emily Namarra Marion Mayer