Der Rosenkavalier
Richard Strauss
Komödie für Musik / Libretto von Hugo von Hofmannsthal
In Kooperation mit der Salzburger Kulturvereinigung / In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Inhalt
„Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie.“ Über allem schwebt die Ahnung von unaufhaltsamer Veränderung und eines Neubeginns. Solch ein Gefühl beschleicht die Feldmarschallin, als sie eines Morgens mit ihrem Liebhaber Octavian im Bett liegt. Als Baron Ochs das intime Têteà-Tête stört, überschlagen sich die Ereignisse. Octavian wird unversehens zu dessen Brautwerber ernannt und soll als Rosenkavalier um die Hand der jungen Sophie Faninal anhalten. Doch bei der Rosenübergabe verlieben sich Brautwerber und Braut ineinander.
Mit viel Wiener Lokalkolorit vereint sich in Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals „Rosenkavalier“ eine Komödie um Liebesirrungen und -wirrungen mit schwungvollem Walzer, turbulenter Komik und großem Tiefsinn. Sie verbinden sich zu einer der menschlichsten und ergreifendsten Erzählungen der Operngeschichte. Die Oper schafft dabei ein lebendiges Gesellschaftsbild des ausgehenden Habsburger Kaiserreichs.
Richard Strauss schuf mit „Der Rosenkavalier“ ein musikalisch und szenisch anspruchsvolles Werk, das für jedes Haus eine große Kraftanstrengung darstellt. Nun bringt das Salzburger Landestheater in Kooperation mit der Salzburger Kulturvereinigung zu deren 75-jährigem Bestehen diese einzigartige Oper auf die Bühne der Felsenreitschule.
„Der Rosenkavalier“ ist die zweite Zusammenarbeit der Festspielgründer Richard Strauss (1864–1949) und Hugo von Hofmannsthal (1874–1929). Schon bei der Uraufführung 1911 in Dresden wurde die Oper zum Kult: Es mussten Sonderzüge organisiert werden, um dem Publikumsstrom gerecht zu werden. Bis heute gilt sie als ein Gattungshöhepunkt der komischen Oper.
Musikdirektor Leslie Suganandarajah realisiert gemeinsam mit Roland Schwab, der u. a. an der Bayerischen Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin inszenierte, die „Komödie für Musik“. Dafür arbeiten sie erneut mit Piero Vinciguerra und Gabriele Rupprecht zusammen. Das Team konnte in der Felsenreitschule bereits mit der Erfolgsproduktion „Lohengrin“ das Publikum begeistern.
Dauer: 4h15min /2 Pausen
Pressestimmen
Silbrig strahlen die Duette von Hofmann und Harmsen heller als das Geflimmer rundum. Diese Stern-Stunde der Gesangskunst in vier Erdenstunden Spielzeit gipfelt im Trio des Finales. Hier zeigt sich noch einmal auf Subtilste die Personenführungskunst von Schwab. Minimale Gesten, maximale Spannung. [...] Dirigent Leslie Suganandarajah am Pult des Mozarteumorchesters trägt die Vokalisten, die bis in die kleineren Rollen hinein „festspielwürdig“ besetzt sind, auf Händen. Sein Tempo stimmt in jeder Sternensekunde.
Regisseur Roland Schwab zeigt die Wiener Komödie von Richard Strauss als Gleichnis auf die Vergänglichkeit im universalen Maßstab. Das war von archaischer Wucht und poetischer Kraft. Insgesamt eine sentimentale Reise durch die Weiten des Weltalls, hin zum schwarzen Loch der Existenz. Aber jenseits des physikalisch Erklärbaren, das wissen wir ja, fängt die Liebe erst an.
Einen Rosenkavalier zu stemmen – übrigens erst zum zweiten Mal in der Geschichte des Hauses – stellt einen Kraftakt dar, der vor allem in musikalischer Hinsicht überzeugt. [...] Ein Rosenkavalier in Salzburg ist immer ein Erlebnis. Die neue Produktion des Landestheaters erzielt schonungslose Wirkung. Selten hat man das Schlussterzett so trennscharf gehört, das wuselnde musikalische Treiben in der Pantomime so klar geordnet.
Das Salzburger Landestheater hat ein Ensemble so treffsicher wie Amors scharfe Pfeile. [...] Die gewichtigeren Stimmen wirken nie schwer und alle Musiker finden sich feinnervig in diese „Wiener Maskerad“ aus kunstvoller Vulgarität und abgründiger Schönheit. Das gilt auch für die von Carl Philipp Fromherz zu vielen Rollenwechseln und Soloeinsätzen erlesen präparierten Chormitgliedern - vom Tierhändler bis zu den Kellnern.
Leslie Suganandarajah spielt seine kapellmeisterlichen Fähigkeiten ultimativ aus. Nicht der kleinste „Wackler“ über die großen Entfernungen hinweg, eine traumwandlerische Balance zwischen den Singstimmen und und dem Mozarteumorchester, das mit spürbarem Einsatz und greifbarer Konzentration am Werk ist. Und das Finale ist sowieso ein Traum an transzendentaler Innerlichkeit.
Wie Schwab die erste Begegnung der beiden inszeniert, hat wie vieles an diesem Abend ebenso großen Charme wie Witz und zeigt anschaulich, dass der oben in den Arkaden thronende kleine Amor die Liebe wie einen Blitz einschlagen lässt.
Schwabs Inszenierung gerät zum erotischen Panoptikum auf Höhe eines Salzburger Welttheaters. Auch musikalisch war die luftig und sphärisch abhebende Premiere unter Musikdirektor Leslie Suganandarajah am Samstagabend beglückend. [...] Beeindruckend gerät vom Mozarteumorchester unter Leslie Suganandarajah der Verzicht auf fast alle Fermaten, die den großen Walzer und so manche Konversationszelle sonst belasten.
Das Gespann aus musikalischer Leitung, Leslie Suganandarajah , und Roland Schwab als Regisseur, hat schon im „Lohengrin“ der vorigen Saison begeistert, mit der Inszenierung des Rosenkavaliers als „kosmische Komödie“ werden sie den Anliegen der beiden Verfasser wohl auf mehreren Ebenen gerecht. […] Im genialen Schlussterzett gibt die Marschallin mit Ein- und Weitsicht dem Liebespaar ihren Segen und die drei lassen das Publikum noch einmal in alle Galaxien abheben. Entsprechend frenetisch ist der Applaus.
Audioeinführung
von Thomas Rufin
Besetzung
Musikalische Leitung
Leslie Suganandarajah
Inszenierung
Roland Schwab
Bühne
Piero Vinciguerra
Kostüme
Gabriele Rupprecht
Dramaturgie
Thomas Rufin
Musikal. Assistenz/Nachdirigat
Gabriel Venzago
Musikal. Einstudierung
Wolfgang Götz
Choreinstudierung
Carl Philipp Fromherz
Feldmarschallin
Magdalena Anna Hofmann
Baron Ochs auf Lerchenau
Martin Summer
Octavian
Sophie Harmsen
Herr von Faninal
Birger Radde
Sophie
Elizabeth Sutphen
Jungfer Marianne Leitmetzerin
Victoria Leshkevich
Valzacchi
Rainer Maria Röhr
Annina
Irmgard Vilsmaier
Notar / Polizeikommissar
Philipp Schöllhorn
Haushofmeister bei der Feldmarschallin / Faninal
Alexander Hüttner
Chong Sun
Ein Sänger / Wirt
Luke Sinclair
Gelehrter
Helmut Bogengruber
Friseur
Yevheniy Kapitula
Shunsuke Fujita
Eine adlige Witwe
Sylvia Offermans
3 adlige Weisen
Lalit Worathepnitinan
Bethany Yeaman
Mona Akinola
Modistin
Tetiana Dyiu
Tierhändler
Vesselin Hristov
Vier Kellner
Min-Yong Kang
Željko Zaplatić
Rudolf Pscheidl
Emmanouil Marinakis
Hausknecht
Manuel Millonigg
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Chor
Chor und Extrachor des Salzburger Landestheaters
Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor
Statisterie
Statisterie des Salzburger Landestheaters
Orchester Mozarteumorchester Salzburg