Die Blume von Hawaii
Paul Abraham
Libretto von Alfred Grünwald, Fritz Löhner-Beda und Imre Földes / In deutscher Sprache
Inhalt
Exotische Cocktails, ein tropisches Inselparadies und Sonne pur: so lernen wir Hawaii in Paul Abrahams Jazzoperette „Die Blume von Hawaii“ kennen. Unter der Oberfläche der heilen Welt lauern aber Konflikte, denn die Insel steht unter amerikanischer Fremdherrschaft. Die Hawaiianer fordern die Unabhängigkeit und die hawaiianische Prinzessin Laya soll mit dem Prinzen Lilo Taro verheiratet und feierlich gekrönt werden – Laya aber ist verschollen. Da erscheint Suzanne, Hollywood-Star mit hawaiianischen Wurzeln, auf der Bildfläche. Sie sieht Laya täuschend ähnlich – und findet sich plötzlich involviert in ein Verwechslungsspiel: Als Blumenkönigin von Hawaii soll sie Geschichte schreiben. Wäre das nicht des Trubels genug, sorgen auch noch Liebeswirrungen auf Hawaii für Aufregung.
„Die Blume von Hawaii“, uraufgeführt im Jahr 1931, war mit einem Schlag ein Sensationserfolg und traf den Nerv der 1930er Jahre. Musikalisch riss Paul Abraham, der „Operettenkönig von Berlin“, sein Publikum unter anderem durch stilechte Hawaii-Gitarren, chinesische Trommeln oder jazzige Melodien mit. Er versammelt ein hochamüsantes Personaltableau, bei dem weder Amerikaner, Hawaiianer, Jazzsänger noch ein Kapitän, sowie schwungvolle Steppeinlagen fehlen. Die einst verschollene Urfassung legt den deutlichen Einfluss der aufkommenden Jazzmusik in beliebten Operettenschlagern wie „My little Boy, ich bleib dir treu“ oder „Paradies am Meeresstrand“ frei.
Paul Abraham (1892–1960), ungarisch-deutscher Komponist jüdischer Abstammung, wurde Anfang der 1930er zum „Operettenkönig von Berlin“. Nach dem Verbot seiner Werke durch die Nationalsozialisten flüchtete er über Budapest, Paris und Kuba nach New York. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er 1957 nach Europa zurück.
Mit Marco Dott setzt ein Garant des musikalischen Unterhaltungstheaters die Operette in Szene, Gabriel Venzago sorgt als Erster Kapellmeister für den mitreißenden Sound. Mit dem Choreographie-Team Josef Vesely und Kate Watson und Bühnenbildner Christian Floeren arbeitet die Erfolgs-Crew zusammen, die schon „The Rocky Horror Show“ realisierte.
Dauer 2h / keine Pause
Pressestimmen
„So irre wie unsere Gegenwart kann eine Operette gar nicht mehr sein – und gerade deshalb war es fast schon furchteinflößend, was Regisseur Marco Dott aus der vermeintlich harmlosen ‚Blume von Hawaii‘ am Salzburger Landestheater gemacht hat, nämlich ein so bitteres wie unterhaltsames Stück über Respekt und Verantwortung der Künstler, nach dem Motto ‚Break your heart for your art!‘“
„Von Beginn an vermittelt ein herb reharmonisierter, mit Dissonanzen gewürzter Klang das urbane Lebensgefühl dieser Zeit. Das Mozarteumorchester spielt unter Gabriel Venzagos Dirigat wie eine Swingband, reizt mit knackigen Bläsereinschüben und feuriger Rhythmusabteilung das klangfarbliche Potenzial dieser Musik aus.“
„Auf der Bühne tummelte sich das Theatervölkchen voll sprühender Lebensenergie und unbändiger Lust am Spielen, Tanzen und Singen. Mit ausgeruhten Stimmen […], schäumender Spiellaune und wirbelndem Tanztemperament zeigten alle Darsteller mitreißende Präsenz im hoch motivierten Miteinander. Schöne Kostüme und farbenfroh schillernde Bühnenausstattung und Lichteffekte ergaben eine stimmige Optik.“
„Man sollte sich diese witzige, spritzige Jazzoperette mit ihren feurigen Rhythmen nicht entgehen lassen, denn die gute Stimmung auf der Bühne schwappt direkt in den Zuschauerraum über und lässt die derzeitigen Einschränkungen fast vergessen.“
„Wenn das Diwanpüppchen ein Herz aus Stroh hat oder 'My Golden Baby' steppt, möchte man am liebsten aufspringen und mittanzen. Apropos, die Balletteinlagen, choreographiert von Josef Vasely und Kate Watson, bringen echten Showpep und bunten Exotismus akkurat auf die Bühne und auch der von Ines Kaun einstudierte Chor brilliert stimmlich und darstellerisch.“
„Das Couplet vom Diwanpüppchen wird zum Kabinettstück, ‚Du traumschöne Perle der Südsee‘ zum Ohrwurm. Auch Chor und Tänzer bieten spritziges, wirbelndes Theatertemperament. Und das Mozarteumorchester verdient sich jeden Respekt für den forschen Umgang mit den zackigen Klangrhythmen.“
Ausgewählter Termin
Sa. 26.09.2020 15.00
Salzburger Landestheater
Audioeinführung
von Friederike Bernau
Besetzung (am 26.09.2020)
Musikalische Leitung
Gabriel Venzago
Inszenierung
Marco Dott
Bühne
Christian Floeren
Kostüme
Bettina Richter
Choreographie
Josef Vesely
Kate Watson
Nachdirigat
Ines Kaun
Dramaturgie
Friederike Bernau
Prinz Taro
Ks. Franz Supper
Kaluna
George Humphreys
Lloyd Harrison, Gouverneur von Hawaii
Marco Dott
John Buffy, sein Assistent
Alexander Hüttner
Bessie Worthington, Nichte des Gouverneurs
Sophie Mefan
Kapitän Reginald Harald Stone, Marineoffizier
Luke Sinclair
Raka, eine junge Hawaiinerin
Hazel McBain
Suzanne Provence, Hollywoodstar
Laura Incko
Will Roy, Hollywoodstar und Sänger
Andreas Wolfram
Moderator
Marco Dott
Chor
Chor des Salzburger Landestheaters
Ballett
Valbona Bushkola
Chigusa Fujiyoshi
Moeka Katsuki
Karine de Matos
Lucas Leonardo
Niccolò Masini
Cassiano Rodrigues
Diego da Cunha
Orchester Mozarteumorchester Salzburg