Die Entstehung des Lichts
Charles Darwin & Emma Wedgwood / Joseph Haydn
Vom Urknall zur Zukunftsvision
Oper, Schauspiel und Ballett
Inhalt
Wo hat alles begonnen? Im Paradies oder in der Ursuppe? Hat die Evolution den Menschen durch stetige Anpassung gebildet oder sind wir aufgrund eines göttlichen Masterplans entstanden? Und hat das menschliche Leben überhaupt einen Sinn?
Diesem Themenkomplex rund um die Entstehung des Lebens widmet sich der Mehrspartenabend, in dem Schauspiel, Oper und Ballett kreativ zusammenwirken, um in einer Laborsituation an die Ursprünge des Lebens und ihre Interpretationen anzuknüpfen.
GALAPAGOS
Das Theaterstück „Galapagos“ folgt den Spuren des Naturforschers Charles Darwin und basiert auf Briefen zwischen ihm und seiner Jugendgefährtin Emma Wedgwood. Im Alter von nur 22 Jahren bekommt er das Angebot, mit einem Vermessungsschiff der britischen Marine als Naturforscher die Welt zu umsegeln. Unterwegs entwickelt er die Grundzüge der Evolutionslehre, die das Weltbild verändern sollte. Nach seiner Heimkehr werden Charles und Emma ein Ehepaar und erleben familiär und beruflich ein Wechselbad der Gefühle.
DIE SCHÖPFUNG
Haydns „Schöpfung“ ist ein Oratorium, das zwischen 1796 und 1798 als drittes seiner vier Oratorien entstand. Es thematisiert die Erschaffung der Welt, wie sie im ersten Kapitel der Genesis erzählt wird und folgt den dort genannten Werken Gottes an den Tagen eins bis sechs, führt aber statt des siebten Tags eine Betrachtung der ersten Menschen im Paradies aus. Die öffentliche Uraufführung der „Schöpfung“ fand am 19. März 1799 im Burgtheater am Michaelerplatz in Wien statt.
HOMO DEUS
Das Anthropozän hat begonnen. Der Mensch hat sich dazu aufgeschwungen, Gottes Rolle zu übernehmen, um als „Homo Deus“ die alte Schöpfung auszulöschen und eine neue Welt zu kreieren. An diesem Ausgangspunkt startet die Versuchsanordnung und lässt Ideen, wie die Welt zu retten sein könnte, einander begegnen: Ist es „Die Hälfte der Welt“, liegen die jungen Menschen mit „Fridays for Future“ richtig, hat die Vision des Konvivialismus recht – oder eben doch die Religion des Fliegenden Spaghettimonsters …?
Die monumentale Kulisse der Felsenreitschule ist der ideale Spielraum für große Themen; so folgt dem „Faust“-Marathon und „Dionysien“ nun die Erforschung der Ursprünge des Lebens, bei der alle Kräfte des Landestheaters als großes Ensemble aus Oper, Schauspiel und Ballett zusammenwirken.
Dauer: 3h / eine Pause
Pressestimmen
[…] Vier Schauspieler stellen Darwins Weltumsegelung auf der „HMS Beagle“ und den Siegeszug seines Buches „Über die Entstehung der Arten“ flott und so engagiert dar, dass auch die Bühne der Felsenreitschule dafür nicht zu groß war. Das Raffinierteste an diesem Großprojekt „Die Entstehung des Lichts“ sind Bühnenbild und Kostüme. Stefanie Seitz kontert mit den vier wuchtigen, beweglichen, die erste der drei Arkaden überragenden Wandblöcken den imposanten Fels und bietet zugleich fabelhafte Spielmöglichkeiten, die Schauspieler wie Tänzer weidlich ausnützen. […] „Die Entstehung des Lichts“ ist ein knapp dreistündiges musikalisch-theatrales Projekt, das dank brisantem Thema und künstlerischem Einsatz imposant umgesetzt wird.
Drei Stunden lang kreisen die Gedanken um solche Zumutungen der Evolution in der Salzburger Felsenreitschule, drei Stunden ist das so spannend und faszinierend wie erschütternd. […] Nils Arztmann spielt den Evolutionsforscher mit jugendlich blonder Mähne und stürmischem Temperament, durch und durch Sturm und Drang, schließlich war der Mann 22, als er aufbrach in sein größtes Abenteuer. […] Dirigent Gabriel Venzago und Chorleiter Carl Philipp Fromherz hatten die Mitwirkenden bestens einstudiert.
Da kreieren, könnte man sagen, Dirigent Gabriel Venzago und Chordirektor Carl Philipp Fromherz zusammen mit dem Mozarteumorchester, Chor und Solisten (Laura Incko, Mario Lerchenberger, Philipp Schöllhorn) eine weitere Schöpfung, die dem Monumentalwerk der Musikgeschichte mit gebührender Detailversessenheit begegnet.
Die ineinander überfließenden Werke sind mit voller Wucht Beweis dafür, dass auch theatrale Kunst einen eminent wichtigen Platz des Menschseins, des Hinterfragens und Stellungbeziehens, des Laborierens und Kommunizierens einnehmen kann.
Zu diesem kraftvollen Oratorium hat Reginaldo Oliveira ein Ballett kreiert, das anfangs vibriert, zittert und pulsiert, später traumhaft schöne, kräfteraubende Skulpturen erschafft. […] Nach dem „Faust“-Marathon und den „Dionysien“ ist Carl Philip von Maldeghem abermals ein wirklich beeindruckender Theaterabend gelungen, der alle drei Sparten des Landestheaters bündelt und kreativ zusammen wirken lässt.
Audioeinführung
Besetzung
Musikalische Leitung
Gabriel Venzago
Inszenierung
Carl Philip von Maldeghem
Choreographie
Reginaldo Oliveira
Bühne und Kostüme
Stefanie Seitz
Dramaturgie
Friederike Bernau
Thomas Rufin
GALAPAGOS
Charles
Nils Arztmann
Emma
Leyla Bischoff
Fitzroy / Henslow / Hooker
Georg Clementi
Fanny / Henslow / Lyell
Sarah Zaharanski
DIE SCHÖPFUNG
Gabriel / Eva
Laura Incko
Hazel McBain
Uriel
Mario Lerchenberger
Raphael / Adam
Philipp Schöllhorn
Ballett
Dafne Barbosa
Valbona Bushkola
Annachiara Corti
Chigusa Fujiyoshi
Sveva Gaudenzi
Mikino Karube
Gala Lara
Larissa Mota
Ben van Beelen
Oliver Hoddinott
Lucas Leonardo
Niccolò Masini
Paulo Muniz
Cassiano Rodrigues
Kt. Flavio Salamanka
Chor
Chor und Extrachor des Salzburger Landestheaters
Orchester Mozarteumorchester Salzburg