»Die kleine Zauberflöte« macht in der geschickten Version von Marco Dott Mozarts populärste Oper erfreulicherweise überhaupt nicht »klein«. Sie streicht und verknappt nur Musiknummern kindgerecht, ohne ihnen dabei ihre Originalität zu nehmen. Sogar das Mozarteumorchester ist unter der Leitung von Adrian Kelly »echt« und sitzt dort, wo es in der Oper hingehört: im Orchestergraben, von wo es engagiert und zuverlässig klingt. Auch die hauseigenen Sänger und Gäste (Hubert Wild als quicker Papageno, Maximilian Kiener als Tamino, Cathrin Lange als Königin der Nacht, Julianne Borg als Pamina, Karolina Plickova als Papagena und die Drei Knaben aus der Singschul’) machen beste Figur und halten das Spiel lebendig.
Der Zauber des Theaters, der Reiz der Oper wirkt. Die Bühnenmaschinerie wird gehörig in Bewegung versetzt, aber nie überstrapaziert; es gibt genug zum Schauen und Staunen. Und dabei wird auch noch eine eigene »Story« aufbereitet: von Anna (Anna Christina Einbock), die sich auf der Suche nach ihrem Flötenlehrer auf die Bühne verirrt und mitten in die Handlung gerät, wo Tamino vor dem Drachen in Ohnmacht fällt. Mit ihrer Flöte gelingt es Anna, den Drachen derart zu besiegen, dass er schrumpft und fortan als Puppenfigur (Gregor Hellinger) zum Vergnügen der Kinder am Geschehen teilnehmen kann: ein pfiffiger Kniff.
»Die kleine Zauberflöte« rollt als straffe, jederzeit einsichtige Märchenhandlung ab. Die Produktion hat das Zeug zum Dauerbrenner.«