Die Sprache des Wassers
Sarah Crossan
Ab 10 Jahren
Bühnenfassung von Anna Lukasser-Weitlaner nach dem gleichnamigen Roman
Inhalt
Im Wasser – da scheint alles leichter. Im Wasser – da steht die Welt für einen kurzen Augenblick still. Im Wasser – da stoppen die Gedanken, die Kasienka sonst wie ein Strudel in eine unendliche Traurigkeit ziehen und ihr jegliche Kraft rauben. Denn wenn Kasienka schwimmt, dann kann sie endlich abschalten und vergessen. Vergessen, dass sie vor Kurzem mit nur einem Koffer und einem alten Wäschesack von Polen nach England gezogen sind. Vergessen, dass ihr Vater sie für ein besseres Leben verlassen hat. Vergessen, dass ihre neue Klasse sie mit verachtenden Blicken straft. Vergessen, dass sie die Sprache noch nicht gut genug spricht und sich einfach nur unendlich fremd in dieser neuen Heimat fühlt. Erst wenn sie auftaucht, findet sie sich wieder in einer engen Einzimmerwohnung, erschöpft von den abendlichen Wegen durch die Stadt, auf der Suche nach ihrem Vater, der nicht gefunden werden will, weil er bereits eine neue Familie gegründet hat. Kasienka weiß das längst, doch ihre Mutter will und kann die bittere Wahrheit nicht akzeptieren. Als Kasienka ins Schwimmteam aufgenommen wird, scheint eine Welle des Glücks über sie herein zu brechen.
Sehr poetisch erzählt Sarah Crossan vom Gefühl der Fremdheit und von Identitätsverlust, aber auch davon, wie Kasienka einen eigenen Weg findet, sich an die neue Situation anzupassen und zugleich sich selbst treu zu bleiben.
Dauer: ca 50 min / keine Pause
Ausgewählter Termin
Mi. 17.01.2024 10.00
Audioeinführung
von Christina Piegger
Besetzung (am 17.01.2024)
Inszenierung, Bühne und Kostüme
Anna Lukasser-Weitlaner
Dramaturgie
Christina Piegger
Kasienka, Tochter
Nicola Kripylo
Ola, Mutter / Melanie, neue Frau von Tata Gabriele Fischer
Pressestimmen
„Anna Lukasser-Weitlaner zeichnet nicht nur für die Bühnenfassung, sondern auch für Regie und Ausstattung verantwortlich. In rund einer Dreiviertelstunde Spieldauer gelingt es der Landestheater-Spartenchefin, die Geschichte plausibel zu erzählen und ohne Cringe-(Fremdschäm-)Effekt in die Gedankenwelt einer Zwölfjährigen einzutauchen. All das macht „Die Sprache des Wassers“ zu einem wertvollen Theatererlebnis für die Generation Netflix.“
Anna Lukasser-Weitlaner hat das moderne Einwanderungsstück völlig ohne Pathos und falsche Romantik in Szene gesetzt. Hoffentlich denkt das junge Publikum nach diesem Stück darüber nach, wie sie sich selbst neuen, fremden Mitschülerinnen und Mitschülern gegenüber verhalten. Leider ist ja Mobbing besonders in Schulen ein hochaktuelles, brisantes Thema.