Die Volksfeindin
nach Henrik Ibsen
Inhalt
„Volksfeind“ oder „Volksfeindin“? Das 1882 von Henrik Ibsen verfasste Original geht von einer männlichen Besetzung aus. Heutzutage ist es jedoch selbstverständlich geworden, dass Männer und Frauen gesellschaftliche Debatten prägen. „Die Titelfigur mit einer Frau zu besetzen war ein naheliegender Gedanke, eine Möglichkeit, unsere heutige Gesellschaft adäquat widerzuspiegeln. So wurde aus Dr. Thomas Stockmann mit der Schauspielerin Juliane Köhler, mit der mich eine langjährige künstlerische Freundschaft verbindet, Dr. Katrine Stockmann; so haben wir in unserer Fassung neben Christoph Wieschke als Kontrapart Peter Stockmann auch die Figur des Buchdruckers Aslaksen mit Britta Bayer zu einem weiblichen Gegenpol gemacht“, so Regisseurin Amélie Niermeyer.
Dr. Katrine Stockmann empfindet sich als Volksfreund erster Güte, als sie die Vergiftung des Wassers der örtlichen Therme nachweisen kann und unterstützt von der örtlichen Presse sofortige Abhilfe fordert. Sie rechnet mit allem – nur nicht damit, dass ihr Bruder, Bürgermeister Peter Stockmann, verlangen wird, dass die offensichtliche Wahrheit „zum Wohl der Gemeinde“ verschwiegen wird. Die Badeärztin gerät in einen erbitterten Konflikt zwischen der Sorge um die Gesundheit der Kurgäste einerseits und dem Profitstreben der Kurbetriebe andererseits und findet sich unversehens in einer einsamen Position als Volksfeindin.
Juliane Köhler ist einem breiten Publikum u.a. als Eva Braun in Oliver Hirschbiegels oscarnominiertem Film „Der Untergang“ und in der Hauptrolle von Caroline Links oscarprämiertem Film „Nirgendwo in Afrika“ bekannt. Sie wurde sowohl mit dem Bayerischen Filmpreis als auch mit dem Silbernen Bär der Berlinale als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Neben Juliane Köhler stehen mit Max Koch und Thomas Huber zwei weitere Ensemblemitglieder des Münchner Residenztheaters gemeinsam mit den Schauspielerinnen und Schauspielern des Salzburger Landestheaters auf der Bühne.
Amélie Niermeyer, gefragte Regisseurin u. a. am Residenztheater und der Staatsoper München sowie dem Theater an der Wien, hat am Salzburger Landestheater bereits vielbeachtete Opernproduktionen wie „Stormy Interlude“, „Wozzeck“ sowie jüngst den Opernkrimi „Cardillac“ in Szene gesetzt. Mit der Inszenierung von „Die Volksfeindin“ übernimmt sie am Salzburger Landestheater erstmals eine Schauspielproduktion.
Dauer: ca. 2 h 30 min. / eine Pause
Audioeinführung
von Friederike Bernau
Besetzung
Inszenierung
Amélie Niermeyer
Bühne
Maria-Alice Bahra
Kostüm
Nicole von Graevenitz
Musik
Jacob Śuske
Dramaturgie
Frank Max Müller
Friederike Bernau
Übersetzung
Angelika Gundlach
Doktor Katrine Stockmann, Badeärztin
Juliane Köhler
Petra, ihre Tochter
Anna Seeberger
Peter Stockmann, Bruder der Ärztin, Bürgermeister
Christoph Wieschke
Hovstadt, Redakteur des „Volksboten“
Max Koch
Billing, Mitarbeiter des „Volksboten“
Marco Dott
Aslaksen, Vorsitzende der Hausbesitzervereinigung
KS Britta Bayer
Online Korrespondentin
Nikola Jaritz-Rudle
Moderator Thomas Huber