»Es ist ein Familienballett, an dem Erwachsene wie Kinder Freude haben können […] Mit einer Rahmenhandlung und einer erklärenden Erzählerin bricht Breuer das bekannte und beliebte Tschaikowsky-Sujet ebenso auf wie mit dem Ersatz der Jagdgesellschaft des Prinzen durch eine Parade anderer Märchengestalten. Hier spielt der Choreograph vor allem mit den Kindern und Eleven der SIBA Ballettschule, die einmal als Pagen, dann als lustige Entenschar allesamt beste Figur machen und die Truppe erweitern. … Jedenfalls sichern sie den für ein großes, repräsentatives Corps de Ballet dann doch beschränkten personellen Mitteln eine nicht unwichtige, zielführende Bühnenpräsenz. [...] Er (Peter Breuer) kann in allen solistischen Rollen auf hervorragende Tänzerinnen und Tänzer bauen, ob in den kleineren Partien der Feen (wobei die Fliederfee Eriko Abe eine übergeordnete Bedeutung hat), ob in der kräftigen, diabolischen Zeichnung der Fee Carabosse (Christina Uta) oder in der höchst anspruchsvollen Art der Protagonisten, dem elegant-geschmeidigen Prinzen von Marian Meszaros und dem zierlich-fragilen Dornröschen von Anna Yanchuck. [...]
Auch die Pantomimen (Haushofmeister Steven Sayer und der Butler Ingo Meichsner) sind so liebevoll wie eigenwillig durchzeichnet. [...]
Diese geschlossene Ensemblequalität ist seit Langem, aber momentan besonders auffällig der Vorzug des Salzburger Balletts, das spürbar mit vollem Einsatz bei der Sache ist und die beachtlichen, zwischendurch in Sprüngen, Hebungen oder Drehungen auch sportiven Anforderungen der Choreographie mit müheloser Energie auflädt. Es scheint, als wolle man diesen Klassiker der Tanzgeschichte mit besonderer Freude neu beleben: ohne Krampf von Aktualisierungen, dennoch zeitlos frisch.«