Hair
Galt MacDermot
The American Tribal Love-Rock Musical
Buch und Texte von Gerome Ragni und James Rado / Musik von Galt MacDermot / Deutsch von Nico Rabenald / In deutscher Sprache mit englischen Liedtexten
Inhalt
Willkommen im „Age of Aquarius“, dem Zeitalter des Wassermanns, einer Zeit des Umbruchs, einer Zeit ohne Rassismus, ohne Krieg. Der „Tribe“, eine Gruppe von alternativen Jugendlichen rund um das Trio Berger, Sheila und Claude lässt sich frei von aufgezwungenen Normen und den Konventionen althergebrachter Rollenbilder durch das Leben treiben. Gleichheit, freie Liebe und Frieden sind ihre Maxime, allerdings wird die Harmonie immer wieder durch den Konflikt zwischen eigener gutbürgerlicher Herkunft und dem Drang nach zivilem Ungehorsam gestört.
„Hair“ ist ein energiegeladenes Erlebnis voll von kraftvoller Rock-Musik und psychedelischen Trips. Durch seine rohe Wildheit, seine experimentelle Erzählform und seine politische Schlagkraft geriet es bei der Premiere am Broadway 1968 zunächst zum Skandal, avancierte jedoch schnell zum weltweiten Kulthit. Zum ersten Mal wurden große Theater zur Bühne für die Friedensbewegung und die jugendliche Gegenkultur. Songs wie „Let The Sunshine In“ und „Ain’t Got No“ wurden in der Folge zu Welthits.
Wie kein anderes Musical ist „Hair“ ein Plädoyer gegen den Krieg und fängt den Zeitgeist der jungen Generation nicht nur der 60er-Jahre, sondern von Hippie-Bewegung bis Fridays For Future ein. So hat dieses Rockmusical über die Sehnsucht nach einer besseren und friedvolleren Zukunft bis heute nichts an Kraft verloren.
„Hair“ wurde von den Schauspielern Gerome Ragni (1942–1991) und James Rado (*1932) als kleines autobiographisch inspiriertes OffBroadway-Musical entwickelt. Die Musik von Galt MacDermot (1928–2018) vermischt amerikanischen Rock mit afrikanischen Rhythmen und findet einen ganz individuellen Stil. 1979 wurde das Musical von Miloš Forman verfilmt.
Andreas Gergen hat als Regisseur und künstlerischer Leiter der Musical-Sparte das Landestheater zu einem Fixpunkt der Musicalszene gemacht. Er inszenierte u. a. für die Thuner Festspiele und die Vereinigten Bühnen Wien. Die musikalische Leitung übernimmt Wolfgang Götz, der am Landestheater u. a. „The Sound of Music“ dirigierte.
Dauer: 2 h 45 min / eine Pause
Pressestimmen
Eigentlich erschreckend, wie aktuell diese gut fünfzig Jahre alte Flower-Power-Show – die Uraufführung war im April 1968 – über lange Haare, harte Drogen, lustvollen Sex und ausgelassene Rebellion heute noch ist, jedenfalls dann wenn sie so aufrüttelnd und mitreißend inszeniert ist wie von Musical-Profi Andreas Gergen. […] Dieser Abend beseelt und beschwingt, er macht Mut und gute Laune und signalisiert: Aufgeben ist keine Lebenseinstellung. Let the sunshine in!
Mit viel Körpereinsatz – auch vom fulminanten Ballettensemble – werden die enormen Bühnendimensionen der Felsenreitschule bewältigt, bis hin zu den bühnenfüllenden Lettern L-O-V-E. Liebevoll zusammengestellt hat auch Wolfgang Götz seine Band, die mit etlichen Salzburger Spitzenmusikern gespickt ist und den Groove der Musik facettenreich zur Geltung bringt.
Meterhohe, beleuchtete Buchstaben als Kulisse, dunkelnde Flatter-Kostüme und ein internationales Ensemble – so etwas hat auch die ehrwürdige Felsenreitschule selten gesehen.
Da tanzten, sangen und spielten über 100 Mitwirkende für eine vermeintlich bessere Welt an und versorgten das Publikum mit effizienten Halluzinogenen samt ausdrücklich erwünschter Nebenwirkungen. […] Nach dem furiosen Finale, dem emotionalen „Let The Sunshine In“, riss es die Zuschauer aus den Sitzen. Denn die Hoffnung, dass Sonne und Licht, Gutes und Liebe letztlich mit Blumenregen über Gewalt und Hass siegen – nicht nur im Theater – stirbt zuletzt. Dafür gab’s Standing Ovations und Bravorufe.
Wolfgang Götz (Piano, Leitung) legt sich mit einer handverlesenen Schar von Musikern ins Zeug. Das swingt nach Kräften, knallt nicht wenig und nötigt Respekt ab ob der perfekten Koordination mit der Bühne, wo es ja nicht wenig turbulent zugeht. Das Timing passt. […] Andreas Gergen, der Musical-Spezialist, ist ja einer, der auch Verstaubtes so auf die Bühne stellt, dass man mitgerissen wird.
Audioeinführung
von Thomas Rufin
Besetzung
Musikalische Leitung
Wolfgang Götz
Inszenierung
Andreas Gergen
Choreographie
Stephen Martin Allan
Associate Director / Associate Choreographer
Daniel Therrien
Bühne
Stefanie Seitz
Kostüme
Aleksandra Kica
Lichtdesign
Micha Vorreiter
Sounddesign
Nenad Milosavljevic
Dramaturgie
Thomas Rufin
Claude
Simon Stockinger
Berger
Denis Riffel
Sheila
Julia-Elena Heinrich
Dionne
Tertia Botha
Woof
Aaron Röll
Hud
Savio Byrczak
Jeannie
Sophia Gorgi
Crissy
Nicola Kripylo
Tribe-Mitglied Thomas
Thomas Wegscheider
Tribe-Mitglied Wei-Ken
Wei-Ken Liao
Tribe-Mitglied Anneka
Anneka Dacres
Tribe-Mitglied Kate
Kate Watson
Tribe-Mitglied Daniel
Daniel Therrien
Margaret Mead / Politiker / Offizier / Alexander von Humboldt
Marco Dott
Hubert / Politiker / Frank Mills / Offizier
Martin Trippensee
Vater / Offizier
Horst Zalto
Mutter / Offizierin / Bertha von Suttner
Sylvia Offermans
Gefängniswärter
Alexander Hüttner
Ballett
Valbona Bushkola
Annachiara Corti
Sveva Gaudenzi
Gala Lara
Larissa Mota
Diego da Cunha
Lucas Leonardo
Niccolò Masini
Paulo Muniz
Cassiano Rodrigues
Chor
Chor des Salzburger Landestheaters
Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor
Band Love-Rock-Band