Homo faber
Max Frisch
In einer Bühnenfassung von Susanne Frieling
Inhalt
Der Ingenieur Walter Faber alias „Homo faber“ (schaffender Mensch) ist ein analytisch denkender Mathematiker, der sich die Welt durch Fakten und klare Strukturen erklärt und nicht an Zufälle glaubt. Ausgerechnet dieser nüchterne Faber gerät in einen Strudel schicksalhafter Ereignisse. Auf einer Schiffspassage von New York nach Europa verliebt er sich in die weitaus jüngere Sabeth. Die heitere Reisegefährtin erinnert ihn an Hanna, seine Jugendliebe. Auch für Sabeth wird die gemeinsame Reise eine schicksalhafte Begegnung mit ihrer eigenen Identität.
Max Frisch verarbeitet in seinem 1957 erschienenen Roman, der zum Bestseller wurde, neben autobiographischen Elementen zentrale Kernthemen seines Werks: den Konflikt zwischen persönlicher Identität und sozialer Rolle, die Bestimmung des Daseins durch Zufall oder Schicksal, die misslungene Beziehung zwischen den Geschlechtern und das verfehlte Leben. Im Fokus steht der Gegensatz von Technik zu Natur und Mythos.
Max Frischs Werk gehört zu den Grundpfeilern des Salzburger Spielplans. Für die Neu-Inszenierung auf der Bühne des Landestheaters entsteht eine Bühnenfassung der Regisseurin Susanne Frieling, die den großen Text Frischs aus der weiblichen Perspektive und im Hinblick auf unseren Glauben an die Macht des Rationalen überprüft.
Max Frisch (1911–1991) erreichte mit seinen Theaterstücken wie „Biedermann und die Brandstifter“ oder „Andorra“ sowie mit seinen drei großen Romanen „Stiller“, „Homo faber“ und „Mein Name sei Gantenbein“ ein breites Publikum und fand Eingang in den Schulkanon. Im Zentrum seines Schaffens steht die Auseinandersetzung mit sich selbst, wobei viele der dabei aufgeworfenen Probleme als typisch für den postmodernen Menschen gelten, insbesondere in der Konstruktion der eigenen Biografie.
Dauer: 2 Std. 15 Min. mit einer Pause
Die Werkeinführung findet jeweils 45 und 30 Minuten vor Beginn der Abendvorstellung statt.
Pressestimmen
„Christoph Wieschke verkörpert den hinfälligen, ehemaligen Alphamann sehr glaubwürdig, bekommt für seine beeindruckende Tanzeinlage berechtigten Szenenapplaus. Tina Eberhardt überzeugt als verhärmt-stolze Hanna, ebenso Naomi Kneip als zwischen Feminismus und jugendlicher Verliebtheit changierende Sabeth. Auch Luca-Noël Bock wird der von Frieling erfundenen Rolle des Pflegers gerecht. Die von Max Mahlert komponierte und von Elisabeth Stoderegger hervorragend gespielte Schlagzeugmusik, die von Ambient bis Bossa Nova reicht, entspricht dem Technikfreak Faber sehr gut.“
„Christoph Wieschke verleiht dem Dementen immer wieder den stieren Blick eines Traumwandelnden, der seine Ahnungslosigkeit zu kaschieren versucht. Manchmal entsetzt er mit starrem Gesicht, hinter dem blankes Nichtwissen sitzt. Dann wieder zeigt er gütige Zuneigung zu Hanna und Sabeth. Seine beste Nummer, wofür er Szenenapplaus erntet: ein Hip-Hop-Tanz zu den mit Beats konturierten elektronischen Klängen Max Mahlerts – mit Elisabeth Stoderegger am Schlagzeug.“
Ausgewählter Termin
Sa. 11.10.2025 19.00
Salzburger Landestheater
Termine & Tickets
Fr. 12.12.2025 10.00 Schulvorstellung
Do. 18.12.2025 10.00 Schulvorstellung
Audioeinführung
von Christina Piegger
Besetzung (am 11.10.2025)
Inszenierung
Susanne Frieling
Bühne
Elisabeth Weiß
Kostüme
Anna Sünkel
Musik und Komposition
Max Mahlert
Dramaturgie
Christina Piegger
Walter Faber
Christoph Wieschke
Hanna
Tina Eberhardt
Sabeth
Naomi Kneip
Malik
Luca-Noél Bock
Lilly
Elisabeth Stoderegger
Junger Walter
Konstantin Eiser
Oskar Widmer
