Il Turco in Italia
Gioachino Rossini
Opera buffa in zwei Akten / Libretto von Felice Romani nach der gleichnamigen Vorlage von Caterino Mazzolà / In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Inhalt
Der türkische Fürst Selim will die Freuden des italienischen Lebens entdecken. Unweit von Neapel lernt er die kokette Fiorilla kennen und verliebt sich in sie. Doch die Idylle bleibt nicht lange ungestört, denn die Exfrau von Selim, Fiorillas Ehemann und sogar ihr Liebhaber betreten die Bühne. Es folgen Skandale und Gefühlsausbrüche – sehr zu Freuden des Dichters Prosdocimo. Der sucht nach Inspiration für sein neues Libretto zu einer komischen Oper und steckt plötzlich selbst in den menschlichen Verwicklungen.
Gioachino Rossini gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des Belcanto. »Il Turco in Italia« lässt sich kaum mit einem anderen Werk Rossinis vergleichen. Zwar würzt er es mit den für die opera buffa typischen Zutaten – Verwirrung, Intrigen, Verwechslung, Happy End – doch die zynische Betrachtungsweise der Liebesaktionen scheint auf die Spitze getrieben. Rossini reizt musikalisch alle Möglichkeiten des buffonesken Ensemblespiels aus, inmitten dessen er zu empfindsamen Momenten voll lyrischer Vertiefung findet.
Für die Eröffnung der Herbstspielzeit 1814 an der Mailänder Scala erhielt Rossini den Auftrag zu einer komischen Oper. Nach der Uraufführung am 14. August desselben Jahres geriet das Werk lange Zeit in Vergessenheit, bis Maria Callas dem Zweiakter zu neuer Berühmtheit verhalf. Am Salzburger Landestheater kommt die Verwechslungskomödie in der Regie von Marco Dott auf die Bühne. Das Mozarteumorchester spielt unter der Leitung von Adrian Kelly.
Dauer: ca. 2h 40 min / eine Pause
Pressestimmen
»Mit Witz und List treibt der wendige Bariton [Simon Schnorr Anm.] die Handlung voran und macht besonders aus seinen Rezitativen eine One-Man-Show. Die Salzburger ›Costa‹ ist eine aufwendig gebaute und detailreiche Drehbühne, die alle Teile eines echten Kreuzfahrtschiffs beinhaltet - von der Brücke mit großen Monitoren bis zur gut bestückten Bar. Der Chor hat neben der musikalischen Unterstützung seine Hauptaufgabe in der Statisterie gefunden und spielt oft eigene Nebenszenen während der großen Arien. Auch dem Hauptensemble wird vor allem schauspielerisches Talent abgefordert, das es durchwegs überzeugend zeigt. Der titelgebende, türkische Casanova landet als wohlhabender Junggeselle stilecht mit dem Helikopter auf dem Schiff. Pietro Di Bianco verführt die Damen an Bord mit seinem Charme und das Publikum mit seinem samtig dunklen Bassbariton. Sergio Foresti als gehörnter Ehemann gibt den Parade-Buffo und kann sich besonders in den flotten Arien beweisen. Hannah Bradbury als seine Frau weiß genau, wie sie ihre Reize einsetzen und ihre Spitzentöne singen muss.«
»Adrian Kelly waltet am Pult des Mozarteumorchesters. Er lässt der Musik viel Zeit, überhudelt nichts, wodurch so manches instrumentale Solo – ganz wunderbar das Horn in der Ouvertüre, öfters Mal auch die Trompete und die Klarinette – mit allen Facetten feiner Verzierung heraus sticht. Diese besonnenen Tempi sind auch eine hervorragende Basis, das weniger brillante als grundsolide Sängergrüppchen zu einem in Summe tollen Rossini-Ensemble einzuschwören.«
»Mit der gelungenen Premiere der heiteren Rossini-Oper ›Il Turco in Italia‹ ist das Salzburger Landestheater in einen komödiantischen Musikfrühling gestartet. Regisseur Marco Dott hat eine launige Beziehungskomödie auf die Bühne gestellt, die beim Publikum gut ankam und ihren großen Bonus im hervorragenden Mozarteumorchester hat. Unter der Leitung von Adrian Kelly profilierten sich die Musiker als Rossini-Orchester par excellence.«
»Simon Schnorr macht das Spiel im Spiel mit fröhlicher Sympathie und verschlagenem Witz glaubhaft.«
Besetzung
Musikalische Leitung
Adrian Kelly
Inszenierung
Marco Dott
Bühne und Kostüme
Karl-Heinz Steck
Choreinstudierung
Stefan Müller
Dramaturgie
Katrin König
Selim
Pietro Di Bianco
Donna Fiorilla
Hannah Bradbury
Don Geronio
Sergio Foresti
Don Narciso
Carlos Cardoso
Manuel Nunez Camelino
Il poeta Prosdocimo
Simon Schnorr
Elliott Carlton Hines
Zaida
Rowan Hellier
Albazar
Ks. Franz Supper
Chor
Chor des Salzburger Landestheaters
Orchester
Mozarteumorchester Salzburg
Statisterie Statisterie des Salzburger Landestheaters