Indien \ Werner Friedl
Indien \ Werner Friedl
© Christina Canaval
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
© Christina Canaval
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
© Christina Canaval
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
© Christina Canaval
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
© Christina Canaval
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
© Christina Canaval
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
Indien \ Stefan Rager und Werner Friedl
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Indien \ Felix Mayrhofer, Stefan Rager und Werner Friedl
Indien \ Felix Mayrhofer, Stefan Rager und Werner Friedl
© Christina Canaval
Indien \ Stefan Rager
Indien \ Stefan Rager
© Christina Canaval
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
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Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
© Christina Canaval
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
Indien \ Werner Friedl und Stefan Rager
© Christina Canaval

Indien

von Alfred Dorfer \ Josef Hader

Premiere: 27.09.2013

Inhalt

Anfang einer Dienstfahrt: Der gemütliche Heinz Bösel, der gern mal ein Bier trinkt und nicht viel dazu redet, und der strebsame, aber biedere Yuppie Kurt Fellner, der pausenlos redet und mit seinem Wissen beeindrucken möchte, finden sich dienstlich zusammengespannt, um im Auftrag des Fremdenverkehrsamtes in der niederösterreichischen Provinz Gasthäuser auf die Einhaltung von Hygienebestimmungen und gewerberechtlichen Vorgaben zu überprüfen. Das Konfliktpotential ist vorprogrammiert – und eskaliert doch ganz anders als erwartet.
»Indien« ist ein Wunderwerk des komischen Schreckens. Josef Hader und Alfred Dorfer bilden trotz exotischen Titels tiefstes Österreich ab. Unter der Oberfläche der beiden ungleichen Protagonisten, die im Wirtshaus über die letzten und die ersten Dinge, Wiener Schnitzel und ihre Ängste philosophieren, lauern lauter kleine Tragödien von einsamen Männern. Eine kammertheatralische Groteske von derb-menschlicher Art, deren Humor sich nicht sofort aufdrängt, sondern erst im Laufe des Stückes zum Tragen kommt. Die beiden sind nicht bloß schmierige, grob balzend und bolzende Zeitgenossen, die sich anfänglich nicht ausstehen können, sondern die beiden Gastro-Genossen verbindet eines Tages wirkliche Freundschaft. Als sich in ihr Leben unversehens der Tod hineinschleicht und die beiden versuchen, damit umzugehen – überaufmerksam, Witze reißend und zugleich hilflos menschlich – verleiht dies dem polternden Duo eine zerbrechliche Würde und Größe.
Eine subtile emotionale Entwicklung der Beziehung zweier Menschen zueinander, bis der Zuschauer das Gefühl hat, an einem besseren Ort angekommen zu sein – unweit von »Indien« eben. Das Theaterstück der Kabarettisten Josef Hader und Alfred Dorfer wurde mit den beiden Autoren als Roadmovie 1993 verfilmt – und machte das Duo in Österreich und (Süd-) Deutschland schlagartig bekannt. Eine ungewöhnliche Liebeserklärung an zwei wunderbare Dickschädel – ein Feuerwerk für zwei großartige Schauspieler.

Dauer: ca. 90 min \ eine Pause

Besetzung

Inszenierung Cornelius Gohlke

Bühne Karl-Heinz Steck

Dramaturgie Friederike Bernau


Kurt Fellner Stefan Rager

Heinz Bösel Werner Friedl

Wirte \ Nonne \ Arzt \ Pfarrer Felix Mayrhofer

Pressestimmen

Der Moment, in dem dieses schroffe Beziehungsgebilde in ein freundschaftliches kippt, ist morgens, im Wirtshaus. Bösel und Fellner, die beiden Beamten der niederösterreichischen Landesregierung zur Kontrolle von Gasthäusern, sitzen am Tisch. […]Ab diesem Wendepunkt erkennen sich die beiden Widerparts am gleichen Herzschlag, werden ein durchgeknalltes Albtraumduo voller Willkür und Bösartigkeit, Höchststrafe für jeden Provinzgastronomen.

 

Salzburger Nachrichten

Das Duo auf der Bühne der Kammerspiele, Werner Friedl als Heinz Bösel und Stefan Rager als Kurt Fellner, lässt die Originalcharaktere auf eigene Weise auferstehen und deren Entwicklung von sich derb-befetzenden Typen bis hin zur Freundschaft der Zwei bildhaft nachvollziehen. Eineinhalb Stunden durchgehende Spielzeit vergehen wie im Fluge; gefesselt sitzt der Zuschauer mit an den sich öde gleichenden Wirtshaustischen, kaut am fetttriefenden Schnitzel, ist auch des Nachts im Zimmer dabei. Zunehmende Beklemmung macht sich in den Spitalsszenen breit, wo es Werner Friedl und Stefan Rager trefflich verstehen, makaber zu witzeln, heftigst aufzubegehren (»Warum i und net du?«) und es trotz allem zutiefst »menscheln« zu lassen.

 

DrehPunktKultur

Werner Friedl verkörpert den kleinbürgerlichen, emotionsarmen Heinz Bösel, der in einer unglücklichen Ehe dahinvegetiert. Trotz der derben Sprache und der vielen Fäkalausdrücke versteht er es, Würde zu bewahren und Mitleid zu erwecken. Stefan Rager überzeugt in der Rolle des eitlen, hochmotivierten Gaststätten-Inspektors Fellner, auch er eine tragische Figur. In ihrem Umgang mit dem Tod zeigen sich die beiden hilflos menschlich, mit dem Witzereißen ist es endgültig vorbei.

Die Tragikomödie, von Cornelius Gohlke einfühlsam in Szene gesetzt, benötigt kein aufwendiges Bühnenbild (Karl Heinz Steck). Ein Wirtshaustisch, verschiedene Tischdecken und immer wieder ein frisches Bier für Herrn Bösel und ein Orangensaft für Herrn Fellner reichen völlig aus. Mit ein paar Handgriffen lässt sich der Tisch in ein Krankenbett umbauen. Das Kabarettstück »Indien«, oftmals als »Wunderwerk des komischen Schreckens« bezeichnet, besticht in dieser Inszenierung als kammerspielartige Groteske, die trotz aller Komik fast zu Tränen rührt. Das Publikum feierte die beiden Protagonisten und das Leading-Team bei der Premiere am 27.9.2013 mit langanhaltendem Applaus.

 

Dorfzeitung