Werner Friedl verkörpert den kleinbürgerlichen, emotionsarmen Heinz Bösel, der in einer unglücklichen Ehe dahinvegetiert. Trotz der derben Sprache und der vielen Fäkalausdrücke versteht er es, Würde zu bewahren und Mitleid zu erwecken. Stefan Rager überzeugt in der Rolle des eitlen, hochmotivierten Gaststätten-Inspektors Fellner, auch er eine tragische Figur. In ihrem Umgang mit dem Tod zeigen sich die beiden hilflos menschlich, mit dem Witzereißen ist es endgültig vorbei.
Die Tragikomödie, von Cornelius Gohlke einfühlsam in Szene gesetzt, benötigt kein aufwendiges Bühnenbild (Karl Heinz Steck). Ein Wirtshaustisch, verschiedene Tischdecken und immer wieder ein frisches Bier für Herrn Bösel und ein Orangensaft für Herrn Fellner reichen völlig aus. Mit ein paar Handgriffen lässt sich der Tisch in ein Krankenbett umbauen. Das Kabarettstück »Indien«, oftmals als »Wunderwerk des komischen Schreckens« bezeichnet, besticht in dieser Inszenierung als kammerspielartige Groteske, die trotz aller Komik fast zu Tränen rührt. Das Publikum feierte die beiden Protagonisten und das Leading-Team bei der Premiere am 27.9.2013 mit langanhaltendem Applaus.