Kabale und Liebe
Friedrich Schiller
Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten
Inhalt
Ferdinand und Luise lieben sich. Doch Ferdinand von Walter ist der Sohn des Präsidenten und Luise ist die Tochter des Stadtmusikanten Miller. Diese Verbindung über Standesgrenzen hinweg schmeichelt zwar Luises Mutter, Vater Miller sieht jedoch keine Hoffnung für eine glückliche Verbindung seiner Tochter mit Ferdinand. Auch für Präsident von Walter kommt eine Heirat seines Sohnes mit einer Bürgerlichen selbstverständlich nicht in Frage. Im Gegenteil: Um seinen Einfluss bei Hofe zu vergrößern, will er den Sohn mit Lady Milford, der Mätresse des Herzogs, verheiraten. Ferdinand rebelliert gegen den Plan seines Vaters, obwohl ihn die Lady wider Erwarten stark beeindruckt. Doch er beschwört die Kraft der absoluten Liebe zu Luise. So initiieren Präsident von Walter und sein Sekretär Wurm, zugleich Nebenbuhler Ferdinands um Luise, eine heimtückische Intrige: Miller und seine Frau werden grundlos inhaftiert und zu deren Rettung wird Luise gezwungen, einen fingierten Liebesbrief an den ebenso eitlen wie einfältigen Hofmarschall von Kalb zu verfassen, der Ferdinand zugespielt wird. Rasend vor Eifersucht setzt dieser daraufhin eine Kette von Ereignissen in Gang, die schließlich zum tragischen Tod beider Liebenden führt.
Schillers drittes Bühnenwerk »Kabale und Liebe» ist ein radikaler Versuch über Liebe und Gewalt, Konvention und Glück, Misstrauen und Verhängnis. Neben den gesellschaftlichen Hindernissen, die Ferdinand und Luise in die Verzweiflung treiben, scheitert ihre Liebe jedoch auch am eigenen Zweifel.
Für die Inszenierung konnte Regisseurin Alexandra Liedtke gewonnen werden, deren Inszenierung von LaButes »Das Maß der Dinge« am Salzburger Landestheater 2011 für den Nestroy in der Kategorie »Beste Bundesländer-Aufführung« nominiert wurde. Bei den Salzburger Festspielen debütierte Alexandra Liedtke 2012 mit »Das Labyrinth oder Der Kampf mit den Elementen« als Opernregisseurin.
Dauer: ca. 2 h 30 min \ eine Pause
Pressestimmen
»Clemens Ansorg als »Mayor Ferdinand« und seine liebste »Luise Miller« Sofie Gross singen beziehungsweise sprechen gut und werden ihre Wirkung beim jungen Publikum nicht verfehlen. Auch »Präsident von Walter« Marcus Bluhm ist derart locker uns sympathisch, dass man sich hüten muss, ihn zu mögen, diesen zerstörerischen Machtmenschen mit Leichen im Keller. Tim Oberließen gibt den Hofmarschall von Kalb extrem überzeichnet, grotesk und witzig. […] Ober-Intrigant »Wurm« ist mit Hanno Waldner hervorragend besetzt, der Mann ist wirklich ein überzeugender Widerling. Auch Walter Sachers als »Musikant Miller« und Britta Bayer als dessen Frau liefern gutes, seriöses Theaterhandwerk und tragen dazu bei, diese Tragödie jugendlich flott wirken zu lassen. […] Herauszugreifen aus dem Ensemble von guten, vereinzelt allerdings mit erheblichen sprachlichen Deutlichkeitsproblemen kämpfenden Schauspielern ist Julienne Pfeil als Lady Milford. Ihre zweite Schlüsselszene, in der sie förmlich zerrissen wird zwischen Reue und Scham auf der einen und hochmütiger Wut auf der anderen Seite, ist große Schauspielkunst. Auch dafür ist Platz in dieser Inszenierung des Schiller-Klassikers, der – behutsam modernisiert – nicht nur der interessierten Jugend zumutbar, ja dringend ans Herz zu legen ist.«
»Regisseurin Alexandra Liedtke hat am Salzburger Landestheater Schillers Sturm-und-Drang-Drama »Kabale und Liebe« entstaubt und es auch dank einer soliden Ensembleleistung für ein junges Publikum attraktiv gemacht. [...] Die Inszenierung zieht Analogien zu Machtgebaren und Mächtigen der Gegenwart. Ferdinands Nebenbuhler (toll: Hanno Waldner) schmiedet eine Intrige. Als ihre Eltern grundlos ins Gefängnis geworfen werden, zwingt man Luise, einen fingierten Liebesbrief an den eitlen Hofmarschall (Tim Oberließen) zu schreiben, der Ferdinand zugespielt wird. Erst dies bringt das Paar auseinander.«
»Die jungen Hauptakteure Clemens Ansorg als Ferdinand und Sofie Gross als Luise leiden und lieben voller Leidenschaft und Hingabe. Marcus Bluhm als Ferdinands Vater, Präsident von Walter, verkörpert nicht weniger leidenschaftlich die Arroganz und Dekadenz am Hofe. Dank eines spielfreudigen Ensembles besticht Alexandra Liedtkes Interpretation eines Klassikers der Literatur mit jugendlichem Charme und Esprit.«
»Schillers Sturm und Drang-Drama »Kabale und Liebe« in einer äußerst gelungenen Inszenierung von Alexandra Liedtke am Salzburger Landestheater. […] Alexandra Liedtke entschied sich nicht für den Klassen-, sondern für den Liebeskampf. Für das (vielleicht) Echte gegen das unbedingt falsche. Für das Herz gegen die Hetze. Sie setzt auch nicht so auf strikte »Symmetrie« Adel gegen Abschaum, Leben ist Lust und Last.«
»Das Vorurteil vieler Jugendlicher, Klassiker seien hoffnungslos verstaubt, wird an diesem Abend eindrucksvoll widerlegt.«
»Alexandra Liedtke macht aus »Kabale und Liebe« ein zeitnahes Stück, dass auch das jüngere Publikum in seinen Bann zieht, ohne dass Schillers Trauerspiel Gewalt angetan würde.«
Besetzung
Inszenierung
Alexandra Liedtke
Bühne
Raimund Orfeo Voigt
Kostüme
Lane Schäfer
Dramaturgie
Friederike Bernau
Präsident von Walter
Marcus Bluhm
Fritz Egger
Ferdinand
Clemens Ansorg
Hofmarschall von Kalb
Tim Oberließen
Lady Milford
Julienne Pfeil
Wurm
Hanno Waldner
Miller
Walter Sachers
Dessen Frau
KS Britta Bayer
Luise
Sofie Gross
Musiker Jürgen Beitel