»Peter Ewaldt am Pult des Mozarteumorchesters und dieses selbst verbreiten extrem gute Laune. Sie setzt sich auf der Bühne fort, wo das Regieduo Andreas Gergen und Christian Struppeck werkte. [...] Denn »Kiss me, Kate« ist eine (Back-)Stage-Komödie, in der die privaten Ich-hasse-dich-, Ich liebe-dich-Obsessionen der Diva Lilli Vanessi und des Produzenten Fred Graham deckungsgleich mit Shakespeares Komödie »Der Widerspenstigen Zähmung« laufen, wo der nicht zimperliche Edelmann Petrucchio die kratzbürstige Katherina domestiziert und unter die Haube bekommen will. Das spielen und singen Sascha Oskar Weis und Franziska Becker temperamentvoll bis zum Anschlag, passgenau sekundiert vom zweiten Paar Lois Lanes und Bill Calhoun alias Bianca (Katherinas Schwester) und Luccentio. Auch dafür hat das Landestheater Musicalprofis an der Hand: Bettina Mönch und Aris Sas. [...] Als Komikerganoven spielen bewährteste Kräfte aus dem Haus: Werner Friedl und Franz Supper. Spät an dem dreistündigen Abend dürfen sie mit ihrem Showstopper »Schlag nach bei Shakespeare« endlich ganz die Rampensäue rauslassen. [...] Die ganze quirlige Revue ist hoch professionell vorbereitet, angerichtet und anzuschauen. Keine Sekunde herrscht Stillstand im unablässigen Bombardement der Ideen und Bilder. Die Stimmungskanone explodierte, und das Premierenpublikum tobte vor Begeisterung.«
Kiss me, Kate
Cole Porter
Inhalt
Nach der Uraufführung war allen Kritikern klar: Cole Porter hatte sein Meisterstück geliefert! Acht Kritiken waren enthusiastisch, eine nur positiv. »Wenn ,Kiss Me, Kate‹ nicht das beste Musical ist, das ich je gesehen habe, dann weiß ich nicht, was das beste Musical war, das ich jemals sah,« schrieb das Journal-American, und die New York Times bemerkte: »Ohne seinen Sinn für Humor zu verlieren, hat er eine bemerkenswert melodische Partitur geschrieben, die stellenweise an Puccini erinnert – der auch kein schlechter Komponist war.« Der besondere Reiz von »Kiss Me, Kate« besteht – neben den wunderbaren Melodien wie »Schlag nach bei Shakespeare« – darin, dass eine Vorstellung des Original-Stücks (Shakespeares »Der Widerspenstigen Zähmung«) kombiniert wird mit einer Geschichte unter den Schauspielern, die dieses Stück in Baltimore spielen. Einst waren Fred und Lilli ein Paar, aber ihre Liebe hat sich in Hass verwandelt. Als Lilli die Show verlassen will, um einem General zu folgen, der großspurig um sie wirbt, muss Fred Lilli ebenso zähmen wie Petrucchio seine Katherine… Die Inszenierung erarbeiten mit Andreas Gergen und Christian Struppeck zwei eingespielte Musicalspezialisten, die schon die Operette »Frau Luna« in der Spielzeit 2009|2010 zum Erfolg geführt haben.
Pressestimmen
»Die gute Laune hat am Sonntagabend Einzug gehalten im Salzburger Landestheater. [...] Den Regisseuren Christian Struppeck und Andreas Gergen, künftiger Opernchef am Haus, ist eigentlich nicht viel vorzuwerfen. Sie nehmen den Witz der Vorlage gekonnt auf, ließen sich dafür von Stephan Prattes eine Flight-Case-Bühne bauen und von Conny Lüders bunte Kostüme schneidern; sie aktualisieren beständig. [...] Besetzt ist der mit Gästen angereicherte Musical-Ausflug des Landestheaters ordentlich: Sascha Oskar Weis sorgt als Fred für darstellerische Klasse, Franziska Becker als Lilli für gesangliche Brillanz. Bettina Mönch als Blondchen Lois Lane und Aris Sas als ihr Lover Bill Calhoun zeigen musical-typische Vielseitigkeit in Spiel, Gesang und Tanz. Franz Supper und Werner Friedl kosten die Auftritte als dämliches Gangster-Duo genüsslich aus. Peter Ewaldt leitet das Mozarteum Orchester souverän durch die unerträgliche Leichtigkeit des Musical-Seins, in den jazzigen Momenten swingt es auch mal aus dem Graben. Das Publikum war begeistert.«
»Kiss me, Kate – schwungvoll, bunt und mitreißend inszeniert von Andreas Gergen und Christian Struppeck. Franziska Becker (Lilli Vanessi / Kate) spielt und singt sehr gut und temiperamentvoll. Bettina Mönch (Lois Lane / Bianca) betört nicht nur durch ihre Stimme und ihr tänzerisches Können, sondern (vor allem die Männer) durch ihre, wie man auch als Frau neidlos zugestehen muss, wunderschönen Beine. Sascha Oskar Weis (Fred / Petrucchio) beeindruckt ebenfalls durch sein Können. Die beiden Ganoven werden hervorragend komödiantisch durch Werner Friedl und Franz Supper dargestellt (besonders sehenswert das Couplet »Schlag’ nach bei Shakespeare«). [...] Die Kostüme sind »wunderbar« – von klassisch schick bis schrill-bunt (Kostüme: Conny Lüders). Das Bühnenbild stammt von Stephan Prattes, er verwendet »Flightcases« in verschiedenen Größen. [...] Schwungvolle musikalische Leitung des Mozarteumorchesters durch Peter Ewaldt. Es gab sogar eine musikalische Zugabe« Die Premiere wurde jedenfalls heftig beklatscht!«
»Die Regisseure Andreas Gergen und Christian Struppeck und ihr Team – das mit zwei Hauptdarstellerinnen verstärkte Sänger-Ensemble, das Mozarteumorchester, der Chor, das Ballett sowie die Statisterie und die Techniker – haben mit dieser »Kate« einen veritablen Erfolg eingefahren. [...] Den größten Anteil am Erfolg haben wohl die Sänger und Schauspieler. Allen voran die beiden Gäste aus Deutschland. Bettina Mönch gab das blonde Dummchen, das die Männer trotzdem verführt, umwerfend komisch. Zugleich verfügt die Münchnerin über die beste Musical-Stimme dieser Produktion. Gleichwertig agierte Franziska Becker in der Hauptrolle mit ihrer guten, phasenweise etwas operesken Stimme – zwei schöne Frauen, die singen, tanzen und spielen können, Musicalherz, was willst du mehr. Überraschend gut auch der singende Schauspieler Sascha Oskar Weis als Fred, der genau wie Aris Sas als Bill mit den Musical-Spezialisten mithalten konnte. Hubert Wild, Angelas Hercules-Joseph, Franz Supper, Werner Friedl, Simon Schnorr und eine Reihe von Solisten des Chores und des Ballettes ergänzten ein insgesamt stimmiges Ensemble in einer lange beklatschten Musical-Premiere in Salzburg.«
»Es gehört neben »My fair Lady« zu den Klassikern der Musicals nach Shakespeare-Stoffen: Cole Porters »Kiss me, Kate« kommt im Salzburger Landestheater textlich pfiffig, mit musikalischem Swing und insgesamt als flotte Revue daher. [...] Es geht also direkt und deftig zur Sache. Franziska Becker als widerspenstige Lilli/Katherina darf, wenn sie »Bloss kein Mann« singt, gleich wüst um sich ballern. Da ist Bettina Mönch schon raffinierter. Man traut ihr sogar zu, dass sie das blonde Dummerchen nur spielt. Bettina Mönch ist die stärkste im Ensemble, wenn es um den Einklang von Singen und Tanzen, Sprechen und Spielen geht. Überhaupt: Das Ensemble ist mit Ambition bei der Sache. Sascha Oskar Weis ist ein bühnen- und stimmpräsenter Petrucchio. Mit Angela Hercules-Joseph (Garderobiere Hattie) und Aris Sas (Luccentio) hat man starke Typen zur Verfügung. Wenn Werner Friedl und Franz Supper als Ganoven und dann in Gesellschaftsdamen-Verkleidung auftreten, haben sie alle Lacher und Sympathien auf ihrer Seite. [...] Eine runde Sache: wie gesungen und wie die Darsteller vom Mozarteumorchester unter Peter Ewaldt begleitet werden. Das swingt immer elegant und klingt delikat auch in der neumodernen Broadway-Instrumentation von Don Sebesky aus dem Jahr 1999. [...] »Wunderbar«, »Es ist viel zu heiß« und natürlich »Schlag nach bei Shakespeare«: Eigentlich kann nichts schief gehen, die Begeisterung des Premierenpublikums war ungebrochen.«
»Bunt, mit viel Witz und sozusagen Pop in der Ausstattung und im szenischen Tempo, musikalisch fantastisch in feinem Schwung gehalten von Peter Ewaldt und dem Mozarteum Orchester, große gesangliche und spielerische Präsenz sowie als flott farbige Nummern-Revue von Andreas Gergen und Christian Struppeck inszeniert: Cole Porters geniales Musical »Kiss me, Kate« hatte die begeistert gefeierte Premiere am Salzburger Landestheater.«
Besetzung
Musikalische Leitung
Peter Ewaldt
Inszenierung
Andreas Gergen
Christian Struppeck
Choreographie
Simon Eichenberger
Bühne
Stephan Prattes
Kostüme
Conny Lüders
Dramaturgie
Bernd Feuchtner
Lilli Vanessi \ Katherina
Franziska Becker
Fred Graham \ Petrucchio
Sascha Oskar Weis
Lois Lane \ Bianca
Bettina Mönch
Bill Calhoun \ Luccentio
Aris Sas
Hattie
Angela Hercules-Joseph
Paul
Ingo Meichsner
1. Ganove
Werner Friedl
2. Ganove
Franz Supper
Flynt \ Gremio
Simon Schnorr
Riley \ Hortensio
Asher Smith
General Harrison Howell
Hubert Wild
Bühnenpförtner \ Priester
Rudolf Pscheidl
Ralph
Steven Sayer
Harry Travor \ Baptista Volker Ulmann