La Cenerentola \ Karolina Plicková und Emily Righter
La Cenerentola \ Karolina Plicková und Emily Righter
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Karolina Plicková, Tamara Gura und Emily Righter
La Cenerentola \ Karolina Plicková, Tamara Gura und Emily Righter
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Emily Righter, Hubert Wild und Karolina Plicková
La Cenerentola \ Emily Righter, Hubert Wild und Karolina Plicková
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Alessandro Luciano und Tamara Gura
La Cenerentola \ Alessandro Luciano und Tamara Gura
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Tamara Gura
La Cenerentola \ Tamara Gura
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Simon Schnorr und Hubert Wild
La Cenerentola \ Simon Schnorr und Hubert Wild
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Elena Hoffmann, Tamara Gura und Melanie Käser
La Cenerentola \ Elena Hoffmann, Tamara Gura und Melanie Käser
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Wild, Righter, Schnorr, Gura, Plicková, Luciano, Bakonyi und Chor
La Cenerentola \ Wild, Righter, Schnorr, Gura, Plicková, Luciano, Bakonyi und Chor
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Emily Righter, Tamara Gura, Marcell Bakonyi und Karolina Plicková
La Cenerentola \ Emily Righter, Tamara Gura, Marcell Bakonyi und Karolina Plicková
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Simon Schnorr und Alessandro Luciano
La Cenerentola \ Simon Schnorr und Alessandro Luciano
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Karolina Plicková, Simon Schnorr und Emily Righter
La Cenerentola \ Karolina Plicková, Simon Schnorr und Emily Righter
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Emily Righter, Hubert Wild und Karolina Plicková
La Cenerentola \ Emily Righter, Hubert Wild und Karolina Plicková
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Tamara Gura, Elena Hoffmann und Melanie Käser
La Cenerentola \ Tamara Gura, Elena Hoffmann und Melanie Käser
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La Cenerentola \ Plicková, Righter, Gura, Schnorr, Luciano und Wild
La Cenerentola \ Plicková, Righter, Gura, Schnorr, Luciano und Wild
© Christina Canaval
La Cenerentola \ Hubert Wild, Emily Righter, Karolina Plicková, Simon Schnorr und Alessandro Luciano
La Cenerentola \ Hubert Wild, Emily Righter, Karolina Plicková, Simon Schnorr und Alessandro Luciano
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La Cenerentola \ Melanie Käser, Marcell Bakonyi und Elena Hoffmann
La Cenerentola \ Melanie Käser, Marcell Bakonyi und Elena Hoffmann
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La Cenerentola

Gioachino Rossini

07.12.2011

Inhalt

Im Sommer 1816, als Rossinis Musik zum ersten Mal nördlich der Alpen zu hören war, nahm ein bis heute andauerndes Phänomen seinen Ausgang: Das Rossinifieber. In diesen Siegeszug fällt auch »La Cenerentola«. Grundlage ist das berühmte Märchen von Aschenputtel, das, unterdrückt von ihrer Stiefmutter und den beiden Schwestern, aufgrund ihrer Tugend von einem Prinzen zur Frau gewählt wird.
Für Rossini eröffnete sich mit dem Märchenstoff eine Fülle von Möglichkeiten: Er konnte nicht nur die rührende Unschuld des armen Mädchens in Musik setzen, sondern zugleich die Bösartigkeit der Familie karikieren. Den Prinzen wiederum lässt er in der Verkleidung eines Knappen auftreten, während der falsche Prinz von einem Diener gespielt wird – und das mit aller Aufmüpfigkeit und Übertreibung, die die beliebten Dienerfiguren der Commedia dell’ arte mit sich bringen. Trotz des Wirrwarrs an Verkleidungen finden Cenerentola und der kostümierte Prinz schnell zueinander. Ihre gegenseitige Zuneigung und Liebe muss jedoch einigen Belastungsproben standhalten. Dabei gilt es nicht nur die erste Unbeholfenheit und Aufregung zu überwinden, denn noch wissen beide nicht um die wahre Identität des Anderen. Den Höhepunkt bildet die prachtvolle Ballszene. Bezeichnend aber ist, dass die Liebe gerade nicht aufgrund der Äußerlichkeiten des Balls entflammt, sondern bereits lange zuvor…
Rossinis Variante des Aschenputtels bietet intimste Momente neben klassischen Komödiensituationen. Hier trifft Märchen auf komische Oper, noch dazu mit dem moralischen Anstrich des Rührstücks. Denn Cenerentola vergibt am Ende auch der eigenen Familie und so triumphiert die Herzensgüte.

Pressestimmen

Eine umjubelte Premiere von Rossinis »Cenerentola«
Intendant Carl Philip von Maldeghem inszenierte nicht zum ersten Mal eine Oper, in Salzburg ist es sein heftig bejubelter Einstand. Er transferierte das »Aschenbrödel«-Märchen gleichsam in ein Musical. Das macht sehr viel Spaß, ist herrlich »krachend«. Mit Kinker- und Pimperlitzchen: Fliegende Kutschen, schwebende Pferde, das »Geeiere« Magnificos, Pfadfinder-Suche nach Angelina.
Die »Rossini-Rakete« geht richtig los bei Karolina Plickova (Clorinda) und Emily Righter (Tisbe): Die spielen und singen, dass man jauchzen möchte. Und bei Simon Schnorr, was für ein hinreißender Diener-Prinz Dandini. Diesem eitlen verführerischen Geck erliegen Frauen höchst gerne. Wieder: Besuchsbefehl!

 

Kronen Zeitung

Am Mittwochabend hat das Salzburger Landestheater dieses dramma giocoso in zwei Akten zur Premiere gebracht und damit volle Punkte geholt.
Intendant Carl Philip von Maldeghem hat Regie geführt. Zusammen mit Ausstatter Christian Floeren treibt Maldeghem die Opera Buffa dabei noch auf die Spitze.
Vieles trifft ins Schwarze Rossinis. Ein Spaßettl jagt das andere, und manchmal werden Logik und Stil hemmungslos zurecht gebogen. So gibt es Fernseher und Pappmasche-Kutschen, es gibt barocke Frisuren und Reifen-Kleider und zugleich Turnschuhe, Softdrinks und Handys. Die Helden fetzen, schleichen und poltern in topaktuellen Modefarben über die Bühne. Die spielt alle Stücke, sogar der Küchenherd bekommt Flügel und schwebt davon.
Im Orchestergraben fordert Musikchef Leo Hussain sehr flotte Tempi ein. Vor allem aber achtet er auf rhythmische Präzision – ein zentrales Element dieser Musik.
Die Musiker lassen Rossini krachen, fegen, wirbeln und sausen.
Die Solisten sind mit dabei in dieser Erfolgsproduktion.
Die »Cenerentola« Angelina gibt Tamara Gura. Ihr Timbre ist dunkel und warm und klingt fast wie ein Alt. Ihre lyrische Kraft ist beeindruckend. Gast-Tenor Alessandro Luciano als Don Ramiro mag nicht die allergrößte Stimme haben, aber die strahlende Klarheit dieses Sängers ist fantastisch.
Schauspielerische Beweglichkeit bringt »böse Schwester« Karolina Plickova am besten über die Rampe. Ihre Blödeleien beim Singen sind umwerfend komisch, das ist der Maximal-Spaß, den Oper bieten kann – zu Recht ganz großer Applaus.
Auch Simon Schnorr als Dandini und Hubert Wild als Don Magnifico sind in Bestform – sauber, immer präzis im Tempo und dabei locker und leicht.

 

SVZ

Die Ausstattung von Christian Floeren ist bunt und üppig und doch in vielen Details immer wieder ironisch modernisierend.
Atmosphäre und Stimmung kommen ganz von den brillanten Bühnenmalereien.
Es ist viel zu sehen in Carl Philip von Maldeghems detailreicher Inszenierung von Gioachino Rossinis Dramma giocoso »La Cenerentola« im der Ausstattung von Christian Floeren.
Die Sängerinnen und Sänger bieten allesamt hervorragende Leistungen. Rossinis Ensembles – in denen meist jeder bei sich die jeweils neue Situation reflektiert – werden in der Lautstärke perfekt ausgelotet aus dem Piano aufgebaut und effektvoll gesteigert. Jede Stimme ist zu hören: die oft beinahe pizzicatoartig hingetupfen Figuren der Männerstimmen ebenso, wie die strahlenden Linien der Frauenstimmen.
Allesandro Luciano ist der Prinz Don Ramiro, ein hervorragender Techniker mit sicherer Höhe, der alle Koloraturen und Verzierungen fein gestaltet. Wenn er tanzt - ziemlich cool - hat er all die Lockerheit und alles Selbstbewusstsein.
Simon Schnorr brilliert erst recht als Rossinis Dandini: Das ist der Kammerdiener und Barbier, der aber die längste Zeit den Prinzen auf Brautschau spielt - während der richtige Prinz als unbeachteter und verachteter Diener die Kandidatinnen auf Herzensgüte prüft. Karolina Plickvová und Emily Righter als Clorinda und Tisbe fallen in der Charakterprüfung schmählich durch, überzeugen aber darstellerisch als temperamentvoll zickige Komödiantinnen und sängerisch mit technischer Souveränität und klanglicher Brillanz. Marcell Bakonyi ist der würdevolle Alidoro, bei dem man in dieser Inszenierung nicht zu entscheiden wüsste, ob er nun Prinzenerzieher oder Zaubermeister ist.
Hubert Wild gibt mit Lust am Grauslichen den versoffenen Don Magnifico. Sängerisch überzeugte Hubert Wild, seitdem er am Landetheater ist, in bisher jeder Rolle. Die polternden Betrachtungen des Don Magnifico bringt er präzise artikuliert und mit Klangfülle: ein wahrer Vorfahr des Ochs auf Lärchenau.
Und Tamara Gura schließlich ist die Hauptperson: Angelina/Cenerentola. Tamara Gura verfügt über eine samtig dunkle Stimme und eine souveräne Technik. Ihre Kantilene ist von sicherem Atem getragen, ihre Koloraturen sind präzise und perlen voll Schwung. Den dunklen Ton der Stimme von Tamara Gura wird man lange und gerne im Ohr haben.
Das Mozarteumorchester trägt die Sängerinnen und Sänger. Immer wieder lassen Bläserfiguren aufhorchen.

 

DrehPunktKultur

Besetzung

Musikalische Leitung Leo Hussain
Adrian Kelly

Inszenierung Carl Philip von Maldeghem

Ausstattung Christian Floeren

Dramaturgie Andreas Gergen


Don Magnifico Hubert Wild

Angelina Tamara Gura

Clorinda Laura Nicorescu
Karolina Plicková

Tisbe Emily Righter

Don Ramiro Iurie Ciobanu
Alessandro Luciano
John Zuckerman

Dandini Simon Schnorr

Alidoro Marcell Bakonyi

Musik Chor des Salzburger Landestheaters
Mozarteumorchester Salzburg