Am Mittwochabend hat das Salzburger Landestheater dieses dramma giocoso in zwei Akten zur Premiere gebracht und damit volle Punkte geholt.
Intendant Carl Philip von Maldeghem hat Regie geführt. Zusammen mit Ausstatter Christian Floeren treibt Maldeghem die Opera Buffa dabei noch auf die Spitze.
Vieles trifft ins Schwarze Rossinis. Ein Spaßettl jagt das andere, und manchmal werden Logik und Stil hemmungslos zurecht gebogen. So gibt es Fernseher und Pappmasche-Kutschen, es gibt barocke Frisuren und Reifen-Kleider und zugleich Turnschuhe, Softdrinks und Handys. Die Helden fetzen, schleichen und poltern in topaktuellen Modefarben über die Bühne. Die spielt alle Stücke, sogar der Küchenherd bekommt Flügel und schwebt davon.
Im Orchestergraben fordert Musikchef Leo Hussain sehr flotte Tempi ein. Vor allem aber achtet er auf rhythmische Präzision – ein zentrales Element dieser Musik.
Die Musiker lassen Rossini krachen, fegen, wirbeln und sausen.
Die Solisten sind mit dabei in dieser Erfolgsproduktion.
Die »Cenerentola« Angelina gibt Tamara Gura. Ihr Timbre ist dunkel und warm und klingt fast wie ein Alt. Ihre lyrische Kraft ist beeindruckend. Gast-Tenor Alessandro Luciano als Don Ramiro mag nicht die allergrößte Stimme haben, aber die strahlende Klarheit dieses Sängers ist fantastisch.
Schauspielerische Beweglichkeit bringt »böse Schwester« Karolina Plickova am besten über die Rampe. Ihre Blödeleien beim Singen sind umwerfend komisch, das ist der Maximal-Spaß, den Oper bieten kann – zu Recht ganz großer Applaus.
Auch Simon Schnorr als Dandini und Hubert Wild als Don Magnifico sind in Bestform – sauber, immer präzis im Tempo und dabei locker und leicht.