Mozart Moves! Sieben Dramolette
von Martha Bátiz, John von Düffel, Tom Holloway, Shlomo Moskovitz, Guadalupe Nettel, Éric-Emmanuel Schmitt, Jorge Volpi zu Divertimenti von Wolfgang Amadeus Mozart
Inhalt
Eine Koproduktion von Stiftung Mozarteum Salzburg und Salzburger Landestheater
Im Rahmen der Mozartwoche können folgende Termine über die
Stiftung Mozarteum gebucht werden: 27.01.2020 / 30.01.2020 / 02.02.2020
Eine Fortschreibung der gelungenen Zusammenarbeit der Stiftung Mozarteum mit dem Salzburger Landestheater 2019 steht mit einem Schauspiel-Schwerpunkt auf dem Programm der Mozartwoche 2020. Pünktlich zu Mozarts Geburtstag inszeniert Rolando Villazón, Intendant der Mozartwoche, gemeinsam mit Co-Regisseurin Christina Piegger sieben brandneue Texte internationaler Schriftsteller*innen. Dass Weltstar Villazón sich für diese Zusammenarbeit mit dem Salzburger Schauspielensemble entschieden hat, ist eine der herausragenden Besonderheiten des Abends. Ballettchef Reginaldo Oliveira und Mitglieder des Ballettensembles tragen tänzerisch zur vielschichtigen, von Mozart inspirierten Begegnung der Künste bei.
Sieben international bestrenommierte Autor*innen waren eingeladen, sich von Wolfgang Amadeus Mozarts Divertimenti inspirieren zu lassen und Bühnentexte in kleiner Form – eben dem Dramolett – zu schreiben. So begegneten sich eng beschriebene Notenblätter mit Divertimenti von Wolfgang Amadeus Mozart und unbeschriebene Seiten für neue Texte der mexikanisch-kanadischen Autorin Martha Bátiz, des deutschen Dramatikers John von Düffel, des australischen Theaterautors Tom Holloway, des israelischen Autors Shlomo Moskovitz, der mexikanischen Dichterin Guadalupe Nettel, des französisch-belgischen Dramatikers und Filmregisseurs Éric-Emmanuel Schmitt sowie des mexikanischen Literaturreformers Jorge Volpi.
Das Ergebnis kann sich sehen (und hören) lassen: Villazón und Piegger haben mit Ausstatterin Eva Musil den Rahmen geschaffen, in dem sich Musik, die neuen Texte und choreographierte Bewegung begegnen können.
Der französische und belgische Romancier, Dramatiker und Filmregisseur Éric-Emmanuel Schmitt, zählt zu den weltweit meistgelesenen und meistgespielten französischsprachigen Autoren. Als Theaterautor wurde Schmitt mit seinem Stück Le Visiteur bekannt, für das er den Theaterpreis Molière erhielt.
Eine junge Frau gibt bei einer Partnervermittlungsagentur eine ungewöhnliche, sehr kurze Anzeige auf. Darin steht nur der eine Satz ICH LIEBE MOZART (KV 253). Nun kommen sehr unterschiedliche Männer zu dieser Agentur und spekulieren, welcher Typ Frau sich hinter dem rätselhaften Steckbrief verbergen könnte. Nach mehreren weniger sympathischen Kandidaten ist zu guter Letzt auch ein sehr geeigneter Mann für die junge Frau dabei.
Die preisgekrönte mexikanisch-kanadische Autorin Martha Bátiz arbeitet auch als Übersetzerin sowie Universitätsprofessorin für Spanisch und Literatur an der University of Toronto und an der Glendon College – York University Toronto.
Mit (MY) LOVE (IN) YOUR HANDS (KV 388) entwickelt sie einen packenden Psychothriller zwischen einem Paar, dessen Verhältnis zueinander geprägt ist von Abhängigkeit, Fanatismus, Rachegelüsten und Gewalt.
Der Australier Tom Holloway ist preisgekrönter Theater- und Drehbuchautor. Viele seiner Theaterstücke wurden national und international ausgezeichnet und u.a. in den USA, Deutschland, Südafrika und Großbritannien aufgeführt.
In A DEEP AND PHILOSOPHICAL CONVERSATION ABOUT MARMALADE (KV375) entwickelt er schräge, fast absurde Dialoge und Situationen mit clownesken Elementen.
Das bisher bekannteste Werk des mexikanischen Schriftstellers Jorge Volpi ist der Roman „Das Klingsor-Paradox“. Volpi studierte Jura und Literaturwissenschaften in Mexiko und promovierte an der Universität Salamanca in Spanien. Volpi war als Anwalt sowie als Sekretär des mexikanischen Generalsekretärs und als Kulturattaché in der mexikanischen Botschaft in Paris tätig.
In BRAIN MUSIC (KV 251) untersucht Volpi Musik nach streng neurowissenschaftlichen Gesichtspunkten; führt Musikgenuss möglicherweise zu Dopanminüberflutung des Gehirns, verbunden mit Euphorie, Zittern und erhöhter Herzfrequenz …?
Shlomo Moskovitz studierte Schauspiel und Regie in Tel Aviv. Regiearbeiten führten ihn an das HaSimta Theater sowie an diverse Festivals. 1990 schrieb er seine ersten Theaterstücke und parallel für TV-Shows. Einige seiner Stücke wurden ins Deutsche übersetzt und auf verschiedenen europäischen Bühnen aufgeführt.
SCHLEIER (KV 251): Beim Abendessen im Haus eines in Österreich lebenden Juden kämpft die Partnerin des muslimischen Gastes mit den servierten Nudeln, die sie durch ihren Gesichtsschleier hindurch zum Mund führen muss. Trotz aller Bemühung um politische Korrektheit wirft dieses kulturübergreifende Abendessen Probleme auf und es kommt zu einer ganz besonderen Enthüllung.
Der deutsche Schriftsteller, Dramaturg, Filmjournalist und Theaterkritiker John von Düffel studierte Philosophie und Volkswirtschaft in Schottland und Freiburg und promovierte 1989 mit einer Arbeit zur Erkenntnistheorie.
Elisa ist ins APARTMENT 388 (KV 388) bestellt; eine Stimme, die Elisa über eine Kamera beobachtet, tritt mit ihr in Kontakt über die gebuchte gewerbliche Dienstleistung…
Die Autorin Guadalupe Nettel wurde in Mexico City geboren und erhielt ihren PhD für Sprachwissenschaften an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. Nettel ist Preisträgerin verschiedener internationaler Literaturauszeichnungen, ihre Werke wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt.
In DIE STIMME DES WINDES (KV 253) begegnen sich eine junge und eine alte Frau in ihren poetischen und philosophischen Betrachtungen über den Wind, der als Atem der Erde die Natur in Bewegung hält, ohne den sich Schall nicht verbreiten könnte und somit auch keine Musik, keine Geräusche oder Worte. Eine Geschichte voller Lebensweisheit und Poesie.
Dauer: 2 h 40 min / 1 Pause
Werkeinführungen: 30 und 45 min vor Beginn
Eine Koproduktion von Stiftung Mozarteum Salzburg und Salzburger Landestheater
Im Rahmen der Mozartwoche können folgende Termine über die
Stiftung Mozarteum gebucht werden: 27.01.2020 / 30.01.2020 / 02.02.2020
Alle weiteren Termine sind über das Salzburger Landestheater buchbar:
Sa. 07.03.2020 19.00 Uhr / Do. 12.03.2020 19.30 Uhr /
Fr. 27.03.2020 19.30 Uhr / Di. 31.03.2020 19.30 Uhr / Sa. 25.04.2020 19.00 Uhr /
Sa. 23.05.2020 19.00 Uhr
Audioeinführung
von Friederike Bernau
Besetzung
Inszenierung
Rolando Villazón
Co-Regie
Christina Piegger
Dirigent
Gabriel Venzago
Choreographie
Reginaldo Oliveira
Bühne und Kostüme
Eva Musil
Dramaturgie
Friederike Bernau
Mit den Mitgliedern des Schauspielensembles
KS Britta Bayer
Tina Eberhardt
Nikola Jaritz-Rudle
Georg Clementi
Hanno Waldner
Christoph Wieschke
Mit den Mitgliedern des Ballettensembles
Márcia Jaqueline
Larissa Mota
Harriet Mills
Diego da Cunha
Paulo Muniz
Kt. Flavio Salamanka
Mit Mitgliedern und Solisten Mozarteumorchester Salzburg
Pressestimmen
„Mozart hilft bei der Partnersuche
Was haben ein marmeladesüchtiger Trotzkopf und eine nach Rache dürstende Krankenschwester gemeinsam? Einen Auftritt in „Mozart Moves!“ An diesem Abend spielt die Musik nur die zweite Geige, sie verbindet sieben kleine Theaterszenen, allesamt Uraufführungen. Die Koproduktion von Stiftung Mozarteum und Salzburger Landestheater garantiert gut zweieinhalb Stunden anspruchsvolle Unterhaltung mit Sprech- und Tanztheater und Mozarts Musik.“
„Mozart für alle und Mozart zwischen den Künsten. Außer seinem Lieblingskomponisten haben es Rolando Villazon vor allem die szenischen Darstellungsformen bei der Mozartwoche angetan. Die Uraufführung am Montag bei „Mozart Moves! Sieben Dramolette“ im Salzburger Landestheater hat der Intendant selbst inszeniert und das Publikum damit gut unterhalten. Großer Applaus für Darsteller, Musiker und Autoren beschloss diese Vorstellung.“
„Skurriles bei der Mozartwoche
Gänsehautmomente und ein vom Kopf gerissener Nikab am Salzburger Landestheater. Unter dem Motto "Mozart moves!" wurden sieben Autorinnen und Autoren eingeladen, sich von Mozarts Divertimenti zu Stücken inspirieren zu lassen, die Rolando Villazón im Salzburger Landestheater für die Mozartwoche inszenierte. Es waren Martha Bátiz, John von Düffel, Tom Holloway, Shlomo Moskovitz, Guadalupe Nettel, Éric-Emmanuel Schmitt und Jorge Volpi. Als Basis dienen sollten vor allem die Divertimenti F-Dur KV 253 und D-Dur KV 251 sowie die Serenade KV 388.“
„Sieben Autoren auf der Suche nach einem Bezug zu Mozart. So könnte man den Abend zusammenfassen, den Mozartwochen-Intendant Rolando Villazón für die diesjährige Ausgabe des Festivals initiiert hat. Fraglos eine schöne Idee, zeitgenössische Autoren um kurze Theatertexte zu bitten und diese dann als Pasticcio an einem Abend aufzuführen.“
„Der Abend heißt Mozart moves!. Man holt sich die Bewegung letztlich doch aus der Musik (dem kammermusikalkisch ambitionierten Mozarteumorchester unter Gabriel Venzago), indem man zwischen den Dramoletten sechs Tanzpaare ausreichend beschäftigt: Äußerst kreative, idiomatische Choreographien von Landestheater-Ballettchef Reginaldo Oliveira. Tanz und Szenenumbau (die Bühne von Eva Musil beschränkt sich aufs Allernotwendigste) fließen ineinander, auch das Umkleiden geschieht immer als Spiel in der Gruppe – das ist elegant und geschmeidig gelöst, erzeugt gar Stimmung.“