Oper in der Residenz: Nachts im Museum
In Kooperation mit dem DomQuartier Salzburg
Inhalt
Mit „Oper in der Residenz“ setzt das Salzburger Landestheater die Erkundung theatraler Orte in Salzburg fort und entführt diesmal auf eine Entdeckungsreise durch die Räume der nächtlichen Salzburger Residenz, in die Zeit der Fürsterzbischöfe und Hofkomponisten. Das historische Ambiente erwacht zum Leben, aus allen Winkeln der glänzenden Prunksäle erklingt Musik, die das Publikum zum Erkunden der Räumlichkeiten und der besonderen Klangwelten der Barockzeit und Frühklassik lockt.
Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems baute nicht nur das Lustschloss Hellbrunn und ließ den Salzburger Dom neu errichten, sondern verhalf auch der italienischen Musik- und Opernkultur auf ihrem Weg über die Alpen. In seiner Amtszeit 1612-1619 wurde die erste Opernaufführung nördlich der Alpen aufgeführt: Claudio Monteverdis Meisterwerk „L’Orfeo“, das wir Ihnen in Ausschnitten präsentieren werden. Der italienische Sänger und Komponist mit ‚abenteuerlicher‘ Biographie Francesco Rasi – er musste wegen Mordes von Italien bis nach Salzburg fliehen – soll diesen ersten Salzburger Orfeo gesungen haben. Einige Arien dieses spannenden Künstlers werden in „Oper in der Residenz“ ebenso wiederentdeckt.
Auch nach der Regierungszeit des extravaganten Markus Sittikus stellte die Salzburger Residenz im 17. und 18. Jahrhundert ein künstlerisches Zentrum für musikalische Begegnungen der Sonderklasse dar: Viele Werke von Komponisten wie Antonio Caldara, Michael Haydn, Heinrich Ignaz Biber, Francesco Rasi und auch Wolfgang Amadeus Mozart wurden dort gespielt.
Musik aus W. A. Mozarts „Il re pastore“ werden Sie an ihrem Uraufführungsort, dem Rittersaal, erleben!
Als ein besonderes Schmankerl, neben Musikstücken der erwähnten Komponisten sowie von Jacques-Martin Hotteterre, Franz Schubert und Josef Rheinberger, wird auch ein selten aufgeführtes musikalisches Juwel des Salzburger Komponisten Michael Haydn aus den 1770er Jahren aufgeführt werden: „Der Bassgeiger zu Wörgl“.
Die Opernsolisten sowie der Opernchor des Salzburger Landestheaters nehmen Sie mit auf eine spannende und sinnliche Reise durch die Salzburger Musikgeschichte!
Das Wiener Ensemble Delirio, 2009 von den vier jungen Musikern David Drabek (Violine, Schweiz), Pablo de Pedro (Viola, Spanien), Philipp Comploi (Violoncello, Österreich / Italien) und Jeremy Joseph (Orgel, Cembalo u. Hammerklavier, Südafrika) gegründet, bildet das musikalische Herzstück des Abends. Das Ensemble interpretiert auf historischen Musikinstrumenten und entführt in die Klangwelten des Barock und der Frühklassik. Ihre CD-Einspielungen „Velvet“ und „Glaze“ fanden in der Fachwelt viel Beachtung.
www.delirio.at
Dauer: ca. 90 Minuten
Besetzung
Musikalische Leitung
Adrian Kelly
Inszenierung
Karsten Bohn
Kostüme
Alois Dollhäubl
Dramaturgie
Tamara Yasmin Quick
Mitglieder des Opernensembles und des Internationalen Opernstudios Gerard Mortier
Gürkan Gider
George Humphreys
Tamara Ivaniš
Raimundas Juzuitis
Ks. Franz Supper
Anne-Fleur Werner
Nachtwächter
Felix Mayrhofer
Walter Sachers
Chor
Chor des Salzburger Landestheaters
Barock-Ensemble
Ensemble Delirio
Maruša Brezavšček (Flöte), Jonathan Volbers (Flöte), Alfia Bakieva (Violine), Herbert Lindsberger (Viola), Walter Bachkönig (Kontrabass), Hans Brüderl (Theorbe), Ayala Rosenbaum (Cembalo und Klavier)
Pressestimmen
"Die Säle, Kunstwerke und Ausstattungen sollte man in ihrer Pracht eher bei Tag bestaunen, diesfalls geht es um eine musikalische Entdeckungsreise. Das Salzburger Landestheater begibt sich in Kooperation mit dem DomQuartier „Nachts ins Museum“. Ein schönes, sympathisches, gesungenes, gespieltes Stationendrama.
Wenn man auch nicht das Museale vollends wahrnehmen kann, die Atmosphäre wirkt ungemein und die Akustik ist ziemlich hell. Diese Reise ist eine schöne Erfahrung mit Stücken von Biber, Francesco Rasi, Franz Schuberts „Lacrimosa son io“, Monteverdis „Orfeo“ in einer 15-Minuten-Quickiefassung und Michael Haydns „Der Bassgeiger zu Wörgl“ mit Raimundas Juzuitis als besoffener Musiker „Bartl“ und Tamara Ivaniš als „Liesl“, die den Trunkenbold aussperrt und dann doch selbst im Glück „ertrinkt“. Einfach eine gute 90minütige Museums-Musik-Nacht, die einen Geist animierend wach hält.“
"Das Personenaufgebot ist enorm, egal ob auf Publikums- oder Darsteller*innen-Seite. Beides erfordert straffe Organisation, die am Premieren-Abend ausgeklügelt funktioniert. Es bilden sich zwei Grüppchen, die jeweils einen eigenen „Reiseführer“ zur Seite gestellt bekommen. Zu dem Zeitpunkt ist es bereits zappenduster, nur die eine oder andere Taschenlampe wird neugierig gezückt und später leuchten die… Leuchten, schwach zwar, aber dafür konsistent. Das sorgt für eine wunderbar dramatisch-intime Atmosphäre.“
„Brillante Musiker und Sänger in eleganten schwarz-goldenen Kleidern oder Anzügen, kunstvoll geschminkt, einfach ein Augen- und Ohrenschmaus!!! Eine tolle Idee des Salzburger Landestheaters in Zusammenarbeit mit der Salzburger Residenz und dem DomQuartier.“