© Christina Canaval

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Romeo und Julia

Peter Breuer

22.10.2010

Inhalt

Gibt es eine berühmtere Liebesgeschichte als Shakespeares »Romeo und Julia«? Zwei Kinder verfeindeter Clans, die durch ihre bedingungslose Liebe den tiefen Graben von Hass und Zwietracht überwinden, die jegliche Konvention außer acht lassen und damit außer Kraft setzen. Die bereit sind, für ihre Liebe ihr Leben zu geben, und am Ende mit dem Tod dafür bezahlen.

Romeo, ein Montague, hat sich auf ein Kostümfest der Capulets geschlichen. Dort begegnet er Julia, der schönen Tochter der Capulets. Ein Augenblick genügt, und das wohl berühmteste Liebespaar der Weltliteratur hat sich gefunden. Der Ungeduld ihrer Herzen folgend, lassen sich Romeo und Julia heimlich von Bruder Lorenzo trauen. Der Franziskanermönch erhofft sich durch die Hochzeit die Versöhnung der verfeindeten Familien. Doch statt einer feierlichen Schlichtung entspinnt Shakespeare eine dramatische Verkettung von Ereignissen, unglückliche Zufälle eingeschlossen. Wer außer Shakespeare, dem Kenner der menschlichen Seele, der wie kein anderer Abgründe und Ambivalenzen gekonnt darstellt, hätte diese vielschichtige Liebesgeschichte schreiben können? Um 1600 entstanden, ist »Romeo und Julia« bis heute eine Anregung für Komponisten, Filmemacher oder Choreographen. Die wohl bekannteste Ballettmusik von »Romeo und Julia« komponierte Sergej Prokofieff. Peter Breuer hat sich von diesem zeitlosen Stoff inspirieren lassen. Zur kraftvollen Musik Prokofieffs entführt er das Salzburger Publikum und lässt uns eintauchen in die Welt der verfeindeten Clans Montague und Capulet.

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Pressestimmen

»Am Ende der Premiere mit Standing Ovations gefeiert – »Romeo und Julia«.
Breuer inszeniert, nach einem Libretto von Andreas Geier, zunächst eine Hommage an die Tanzkunst. Seine Version beginnt im Ballettsaal vor einer Spiegelwand. Diese wird später raffiniert zu Spiegeleffekten genutzt (Ausstattung: Dorin Gal). Aus dem lockeren »technischen« Spiel wird (Liebes-) Ernst, als eine junge, fremde Tänzerin Herz und Sinn des jungen Tänzers gewinnt.
Erstaunlich ist, wie die neue, angepasste Fabel mit Prokofieffs Musik korrespondiert, mehr noch: wie sie dramatisch gegenwärtige Dringlichkeit bekommt.
Breuer abstrahiert die Handlung vom Drama weg zum großen Gefühl eines allumfassenden, von der Realität zunächst noch gestörten Liebestraums. Aber sobald Romeo und Julia die Kleider ablegen, sich also häuten und damit neu definieren, sind sie nicht nur ganz für sich (wie junge Liebende), sondern auch ganz bei sich als Mann und Frau).
Spektakulär lässt Peter Breuer es regnen, werden damit alle Zwänge und Konventionen reingewaschen.
Famos, welch starke, eigenständige Bilder (…) Peter Breuer dem Stoff abgewinnt. Und wie er sie tänzerisch in eine sichtlich erfrischte, fast akrobatisch körperbetonte Tanz- und Bewegungssprache voller Energie übersetzt. Mit Lilija Markina und Daniel Asher Smith, athletisch und »unverbildet« frisch zugleich, hat er Protagonisten von großartig beherrschter Konzentration, intensiver Ausstrahlung und anrührender Natürlichkeit.
Marian Meszaros, Alexander Korobko, Anna Yanchuk, Cristina Uta und Junior Demitre sind verlässliche, aber wie neu präsente Stützen eines kompakten, eingeschworenen Ensembles. Josef Vesely als »Ballettmeister« Lorenzo ein starker »Senior« in dieser exzellenten Truppe.
»Romeo und Julia« ist ein echtes Schmuckstück, ein erstes Juwel der Landestheater Saison.«

 

Salzburger Nachrichten

»Peter Breuer und Andreas Geier erzählen eine Geschichte in der Geschichte, denn die junge Tänzerin verliebt sich natürlich in einen schönen, jungen Tänzer.
Realität und Fiktion vermischen sich, die Geschichte wird zunehmend abstrakter und gipfelt schließlich in einem überraschenden, furiosen Finale.
Dorin Gal hat einen großen, weiten Bühnenraum geschaffen, der Wolkenhimmel zeigt die innere Unruhe der Protagonisten. Die »Türme der Macht«, Symbole für die verfeindeten Familien, schieben sich immer wieder ins Bild und bieten Raum für grandiose Szenen, hier wird gekämpft, geliebt und auch gestorben.
Lilija Markina verkörpert eine zarte, unschuldige, sehr lebenslustige Julia, eine großartige, ausdrucksstarke Tänzerin mit außerordentlicher Bühnenpräsenz. Ihr zur Seite Daniel Asher Smith als kraftvoller Romeo. Alexander Korobko als Tybalt kann mit stets finsterem Blick als Bösewicht überzeugen.
Christina Uta als Julias Mutter hat ihren großen Auftritt nach Tybalts Tod, eine grandiose Trauerszene. Anna Yanchuk als Julias Freundin und Marian Meszaros als Mercutio glänzen in der Briefszene.
Ein beeindruckender Ballettabend mit einem furiosen Schlussbild.«

 

Dorfzeitung

»Der erste Teil in Peter Breuers Choreographie zeigt beeindruckend und eindringlich, wie gut, ja hervorragend seine Landestheater-Compagnie in Form und stets präzise auch in den schnellsten Abläufen ist.
Der zweite Teil erreicht eine unglaublich packende Poesie, eine an- und aufrührende Bild-Wucht – etwa im großen Regen-Finale. Hier wachsen die Ausstattung von Dorin Gal und die Lichtregie (Peter Breuer, Eduard Stipsits) zur eigenständigen und berückenden Größe.«

 

Kronenzeitung

»Selten ist getanzter Schmerz so unter die Haut gegangen wie die Trauer von Cristina Uta als Mutter Capulet über den toten Tybalt.
Daniel Asher Smith ist ein kraftvoll-männlicher Romeo, Lilija Markina eine beweglich-ausdrucksstarke Julia.
Vor allem ist es die geschlossenen Ensemble Leistung die das Premierenpublikum restlos begeisterte.«

Vorarlberg Online

 

»Ballettchef Peter Breuer erfindet sich in seiner choreographischen Palette und ebenso die Ballettstory von Romeo und Julia – mit der konzeptionellen Mitschöpfung von Andreas Geier – sozusagen neu. Das ist sein großer Bonus, der ihm und allen Mitwirkenden am Ende frenetischen Applaus und ungeteilten Jubel einbringt.
Mit wild entfachtem Feuer entladen sich die Kampfszenen, werden Gefühle von Liebe, Verzweiflung und Hass spürbar, gewinnen die tänzerischen Elemente an Format.
Die Tänzerinnen und Tänzer leisten Hervorragendes und sind enorm gefordert in Breuers fantasiereichen choreographischen Exaltationen und Eskapaden. Das Landestheater serviert damit einen Tanztheaterabend von außerordentlichem Zuschnitt, der Erwartungen nicht auf gewohnte Weise bedient.«

 

Reichenhaller Tagblatt

Besetzung

Szenische Idee und Konzeption Peter Breuer
Andreas Geier

Choreographie Peter Breuer

Ausstattung Dorin Gal

Dramaturgie Andreas Geier


Julia Liliya Markina
Kristina Kantsel

Julias Freundin Anna Yanchuk
Kate Watson

Rosalinde Eriko Abe
Stephanine Ricciardi

Lady Capulet Christina Uta

Lady Montague Kate Watson

Romeo Asher Smith
Vladislav Koltsov

Mercutio Marian Meszaros
Hudson de Oliveira

Tybalt Alexander Korobko
Tuomas Hyvönen

Benvolio Junior Demitre

Lorenzo Josef Vesely