Wer hat Angst vor Virginia Woolf?
Edward Albee
Inhalt
Ein Geschlechterkampf ohne Gnade: Edward Albees Klassiker der Moderne rüttelt auf, schüttelt Gefühle durcheinander, erschüttert – und erheitert.
George und seine Frau Martha, er Geschichtsprofessor, sie Tochter des College-Präsidenten, kommen nachts angetrunken von einer Universitätsfeier nach Hause. Martha hat noch Gäste eingeladen – den Biologen Nick und seine Ehefrau Honey. Nick ist die Verkörperung des „amerikanischen Traums“: jung, sportlich, ehrgeizig. Honey entspricht dem Klischeebild des naiv-angepassten Weibchens. Martha und George setzen vor ihren zunächst schockierten Gästen ihren seit Jahren andauernden Ehekrieg fort und demütigen sich wechselseitig mit hemmungsloser Wollust.
Ein brillantes, perfides Spiel um Überlegenheit und Ohnmacht nimmt seinen Lauf! Nick und Honey bleiben nicht nur staunendes Publikum des ehelichen Schauturniers, sondern werden bald gnadenlos in den Konflikt der exzentrischen Gastgeber einbezogen. Dabei wird deutlich, dass auch ihre eigene Beziehung auf einem brüchigen Fundament steht.
Als Nick und Honey im Morgengrauen schließlich aufbrechen, bleiben Martha und George erschöpft zurück. Nachdem alle Lebenslügen zerstört sind, besteht vielleicht die Chance auf einen Neuanfang. Denn hinter dem Hass verbirgt sich das Unmögliche: Liebe. Aber muss Liebe unbedingt wehtun, damit man sie spürt?
Edward Albee (1928–2016) führt in diesem aufregenden Psychodrama die Abgründe einer alltäglichen Ehehölle als bitterböse Wohnzimmerkomödie vor. Geboten wird die wohl virtuoseste Zimmerschlacht, die auf den Theaterbühnen zu erleben ist – bis heute unerreichtes Vorbild für alle Komödien und Tragödien über die beliebten Ehekriegs-Spiele. Ein archaisches Schlachtengemälde mit sehr heutigen Menschen!
Claus Tröger, der v. a. in Österreich, Deutschland und Italien inszeniert, erarbeitete für das Landestheater u. a. die Europäische Erstaufführung „Dry Powder“ und „Network“ im ORF Landesstudio Salzburg. Gemeinsam mit Ausstatter Erich Uiberlacker setzte er Stefano Massinis Trilogie „Lehman Brothers“ in Szene. Erich Uiberlacker arbeitete als freiberuflicher Bühnenbildner u. a. für die Wiener Festwochen und das Theater in der Josefstadt.
Dauer: 1 Stunde, 45 Minuten / keine Pause
Ausgewählter Termin
Sa. 23.03.2024 19.00
Kammerspiele
Audioeinführung
von Friederike Bernau
Besetzung (am 23.03.2024)
Inszenierung
Claus Tröger
Bühne
Erich Uiberlacker
Kostüme
Dorian Wimmer
Musik
Carolin Anna Pichler
Dramaturgie
Friederike Bernau
George
Axel Meinhardt
Martha
KS Britta Bayer
Nick
Aaron Röll
Honey Lisa Fertner
Pressestimmen
„Im unausweichlich intimen Raum der Kammerspiele, deren Bühne Erich Uiberlacker in runden Retro-Chic hüllt, mimt Britta Bayer die buchstäblich furiose Martha - eine Paraderolle für die Neo-Kammerschauspielerin. Regisseur Claus Tröger schlägt ein rasantes Tempo an. Der verbale Schlagabtausch ereignet sich in eineinhalb Stunden "extra dry" […] In ihren besten Momenten formen sich die vier Stimmen aber zu einer sprachmusikalischen Partitur der Reibungen und Misstöne.”