Opera 2025/2026
In der Welt von Mensch und Maschine verschmelzen Realität und Fiktion, sowie Technologie und Emotion miteinander. Fünf herausragende Opern beschäftigen sich mit den Fragen nach dem menschlichen Sein, der Kontrolle und dem Unkontrollierbaren. Mozarts fast übermenschlich und unbezwingbar scheinender Don Giovanni, der getrieben ist, zu verführen, sieht sich damit konfrontiert, dass diese Mechanismen nicht mehr ohne weiteres funktionieren. „Der fliegende Holländer“ von Richard Wagner eröffnet eine Vision des Menschen, der durch seine eigenen Verfehlungen in einen Kreislauf ewiger Wiederholung verstrickt wird – fast wie in der unaufhaltsamen Rotation einer Maschine. Tschaikowski zeigt uns in seinem Meisterwerk „Eugen Onegin“ einen modernen, fast mechanisch agierenden Menschen, dessen Emotionalität seinem Zynismus und seiner Einsamkeit zum Opfer gefallen ist – eine Gefahr die uns gerade in unserem zunehmend technisierten Alltag droht. In „Giulio Cesare“ von Georg Friedrich Händel werfen wir einen Blick auf die Macht des Menschen, die durch das Zusammenspiel von Strategie, Einfluss und der vermeintlich unfehlbaren Maschinerie des antiken Staatsapparates reflektiert wird. Das als spartenübergreifendes Musiktheater konzipierte Werk „Berlin Alexanderplatz“ wurde 2023 als beste Uraufführung nominiert. Es ist eine prägnante Adaption des Romans von Alfred Döblin – einem Woyzeck- Drama des 20. Jahrhunderts, bei der die stark von Maschinen bestimmte Geräuschkulisse Berlins ein zentrales Element der Komposition von Vivan und Ketan Bhatti darstellt. Gemeinsam mit Musikdirektor Leslie Suganandarajah und Oberspielleiterin Alexandra Liedtke freue ich mich auf eine Spielzeit voller Emotionen und auf den Austausch mit Ihnen.