Vom Schweigen zur Revolution
»Der Eindruck ist stark. Musikalisch entwickelt Mahmoud für die Solisten, den Chor und ein kleines Kammerensemble eine fein gewobene Klangwelt zwischen okzidentalem Gerüst und orientalischen Farben. (…) Die formidablen Musiker des Mozarteumorchesters und Peter Ewaldt, ihr aufmerksamer dirigentischer Koordinator, der auch die heiklen Raumprobleme beherzt im Griff hat, sind dem Auftragswerk des Landestheaters orchestral beredte Anwälte. Eine Meisterleistung vollbringt der von Stefan Müller vorzüglich einstudierte Chor, der nicht nur von »schweigenden« Vokalisen bis zu blockartigen Choralpassagen eine Vielfalt an Ausdrucksformen zu bewältigen hat, sondern auch in den Aktionen stete Präsenz zeigen muss. Diese Aktionen werden von Regisseurin Agnessa Nefjodov auf einfachen, verschiebbaren Spielpodesten (Ausstattung: Eva Musil) zeichenhaft in einem allgemeinen Raum belassen. Das schafft für das Publikum Assoziationsfelder, die die eigene Fantasie nachdrücklich beschäftigen. Mit Karolina Plickova und Hubert Wild als Ehepaar, das uneins über Familie und Revolution ist, Tamara Gura und Franz Supper als widerstreitende Tochter und Vater und den beiden Sprechern Florian Stohr und Horst Zalto stehen prägnante und engagierte, ausgezeichnet artikulierende und agierende Darsteller zur Verfügung. Sie sichern der sehens- und hörenswerten Produktion kompakte und bewegende Qualität.«