The Sorrows of Young Werther
Johann Wolfgang von Goethe
Adapted for the stage by Johannes Ender
Synopsis
Three young people are connected in a classic, tragic love triangle: Lotte is engaged to marry pragmatic and reasonable Albert when she meets Werther. In Werther, she finds a soulmate who shares her interest in literature and promises a possibility of love outside of the bourgeois concept of marriage. Werther seeks every opportunity to be near Lotte, even though he is tormented by his unrequited love for her. But Lotte is playing with fire, too. She marries Albert, even though she is unable to let go of her wistful admirer. Disaster looms…
Radical, passionate, self-destructive: the debut novel of 25-year-old Goethe quickly became a best seller and inspired almost boundless worship of its protagonist in the young generation. It became fashionable to dress like Werther – in blue tailcoats and yellow vests – and to emulate his enthusiasm for literature and nature. Unfortunately, Werther’s decision to take his own life over his unrequited love was also copied, as the publication of the epistolary novel in 1774 is said to have started a wave of suicides. Thus one of the biggest successes in the history of German literature became a scandal and the book was subject to several bans. It is easy to understand the reasons for the Werther cult: the exuberant enthusiasm and strong feelings of the protagonist and the direct way in which they are presented appeal to readers and audiences of all periods, who can easily identify with the young man.
Goethe (1749–1832) was inspired by his own experience to write his “Werther”: he met Charlotte Buff, who was already engaged at that time, when he was a legal trainee in Wetzlar in 1772 and fell hopelessly in love with her. Goethe abruptly left town to escape this ill-fated situation but continued to write letters to Charlotte. His epistolary novel can be seen as an attempt to come to terms with this luckless romance.
Johannes Ender studied classical philology, philosophy and Oriental studies at the University of Oxford and the University of Damascus. He then lived in Uganda, Nepal, London and Paris. He studied directing in Hamburg from 2010 and graduated with his diploma project “Peer Gynt”. He has been active at theatres such as the Kampnagel in Hamburg, the St. Pauli Theater, the Theater Heidelberg and the Thalia Theater.
Cast
Director
Johannes Ender
Bühne und Kostüme
Hannah Landes
Dramaturgy
Friederike Bernau
Lotte
Janina Raspe
Werther
Hanno Waldner
Albert Tim Oberließen
Reviews
„Den Briefroman von Johann Wolfgang Goethe auf die Bühne zu bringen ist kein leichtes Unterfangen, scheint doch der Klassiker von 1774 einigermaßen aus der Zeit gefallen. Für sein Debüt in Salzburg stellt sich Johannes Eder der Herausforderung. Ausstatterin Hannah Landes ummantelt den Spielraum dafür mit Wellblechplatten und schwarzen Wänden, die später zur Leinwand für das verhinderte Paar mutieren. Im Liebestaumel verleihen die beiden schwelgerisch ihrem Inneren Ausdruck und pinseln Fantasieblumen, die Werthers Widersacher Albert später pragmatisch wegwischt. Tim Oberließen spielt diesen überzeugend als Mann der Vernunft mit erkennbarer Reizgrenze. Denn die Regie spitzt das Aufeinandertreffen der Rivalen für die Bühnenfassung wirkungsreich zu. Mit beinah kindlicher Entschlossenheit ringt Hanno Waldner in der Rolle des hitzköpfigen Helden nach dem Objekt seines Sehnens. Zu entflammt ist das Herz, um von Lotte abzulassen. Und doch: Die Halbwaise, anmutig gespielt von Janina Raspe, ist längst einem anderen versprochen.“
„Um Empfindsamkeit geht es in Johannes Eders Neuinszenierung des Goethe´schen Klassikers. Der junge Regisseur wählte dafür ein poppiges, lebensfrohes Crossover, angesiedelt zwischen Sturm und Drang und der Moderne, garniert mit einem Hauch Neunziger. Das Resultat ist eine temporeiche Interpretation des Werthers mit spannenden Dialogen. […] Die temporeich-freche Note wird durch die moderne Figuren-Führung unterstützt. Ganz klar, dieser Werther zielt auf ein junges Publikum: Die Darsteller*in pendeln zwischen Erzähler*in und Protagonist*in. Sie transportieren des Briefroman locker-leicht auf die Bühne, während sie unaufdringlich ihre didaktische Mission erfüllen.“
„In den Kammerspielen geht man mit den legendären „Leiden des jungen Werther“ textlich sehr behutsam um. Dafür treibt die Fantasie der historischen Figuren zeitgeistige Blüten. Eine anregende Wanderung durch einen Text, der heute so aktuell ist, wie vor 243 Jahren. Die Produktion in den Kammerspielen geht respektvoll um mit dem Original. [...] Dennoch sind es keine Museumsfiguren, die auf der Bühne Emotion deklamieren. Es sind junge Leute von heute, die mit Gefühlen und Problemen kämpfen, die zu allen Zeiten die gleichen sind. Darum nennt man manche Bücher auch „Klassiker“. Die Offenheit und Zeitlosigkeit des Werther zeigt sich in der Regie von Johannes Ender, der selber auch den Text eingerichtet hat, besonders auf den emotionalen Höhepunkten, an denen Werther und Lotte erstaunlich „moderne“ Dinge tun. Janina Raspe als Lotte, Hanno Waldner als Werther und Tim Oberließen als Albert überzeugen darstellerisch als junge Leute von Heute. Sie sprechen den alten Text mit größter Selbstverständlichkeit und hervorragender Technik und Artikulation. Goethe-Deutsch als Jugendsprache? Funktioniert! Alle Deutschlehrer und Literaturfreunde müssen dem Landestheater dankbar sein für diese Produktion. Ein Genuss. Eine Freude.“