Die schönen Tage von Aranjuez
Ein Sommerdialog by Peter Handke
Synopsis
Through the title alone, which makes reference to Friedrich Schiller's »Don Karlos« (»Die schönen Tage von Aranjuez sind nun zu Ende«), Peter Handke has a great role model to follow. »The beautiful days of Aranjuez are over«. Yet what follows afterwards? We know Schiller's answer. But as Handke's allegorically poetic clash begins, the city located south of Madrid on the banks of the Tajo has already long been no royal residence and the tragic story of the Spanish lnfantes are merely a shadow of the past. With radical simpllcity, the author fashions this »summer dialog« as a verbal battle between two people. Pure theater, reduced to the power of the word. On stage are a man and a woman, in two mmds about who dares ro begin, about who should get the ball rolling The time and place of the action remain vague. »Tirne'ess«, says Handke, »also the figures themselves, beyond any currency whatsoever, beyond any historical or social frame whatsoever, they are more presentiment than presence«…
Duration: 70 mins \ no intermission
Cast
Directed by
Michael Bleiziffer
Ausstattung
Peter Engel
Dramaturgie
Friederike Bernau
Der Mann
Gero Nievelstein
Die Frau Beatrix Doderer
Reviews
»Peter Handke versucht da sprachlich höchst penibel die Rätsel der Liebe einzukreisen, das ewige Suchen wie das ewige Missverstehen von Mann und Frau auszuloten und auf winzigste Empfindungen hinzuweisen – wie das Gefühl von »Roststaub an unseren beiden Händen« oder das Erkennen vom »Schatten einer Maulbeerblattspitze«, den ein Sonnenstrahl wirft, der durch eine Ritze fällt. Die Bühnensprache, die Michael Bleiziffer mit den Schauspielern für die zwei Rollen »der Mann« und »die Frau« erarbeitet hat, ist ähnlich artifiziell und manieriert wie der Text. Insofern passen sie gut zueinander.«
»Michael Bleiziffer hat die wortgewaltige Erzählung, den allegorischen Schlagabtausch zwischen einer Frau und einem Mann, in einem eindrucksvollen, archaischen Bühnenbild in Szene gesetzt. […] Beatrix Doderer muss sich in der Rolle der Frau den Fragen nach ihren intimsten Erlebnissen stellen und sie tut dies auf faszinierend uneitle Art und Weise. Ihr ständig wechselnder Gesichtsausdruck spiegelt ihre unterschiedlichen Stimmungen wider, ihre kindliche Begeisterung über das erste Liebeserlebnis, aber auch ihre Angst und Unsicherheit in der Epoche, in der es ihr an Liebe mangelt. Gero Nievelstein als ständig insistierender und nachfragender Mann füllt die Rolle des gequälten und verstörten Mannes, der zu Wutausbrüchen, aber auch zu Zärtlichkeiten fähig ist, mit Leben. Michael Bleiziffer hat Peter Handkes Dialog um die Liebe und die darauf folgenden Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse klug, dabei auch unterhaltsam in Szene gesetzt. Es ist ihm gelungen, aus dem doch etwas spröden Text einen intensiven, wenn auch kurzen Theaterabend zu zaubern, der das Publikum mit kraftvollen Bildern und einer hinreißenden Lichtregie überzeugte.«