Dreck \ Peter Marton
Dreck \ Peter Marton
© Christina Canaval
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Dreck

Robert Schneider Mobiles Theater für Schulen

18.05.2011

Synopsis

Wir kennen sie alle – die Rosenverkäufer. Immer gerade dann, wenn man im Restaurant beim Essen in ein Gespräch vertieft ist, tauchen sie auf, halten einem wortlos ein Bündel Rosen unter die Nase und man winkt genervt ab, ohne sie auch nur anzuschauen. Mit seinem Stück »Dreck« gibt der österreichische Autor Robert Schneider diesen ungebetenen Fremden eine Stimme. Ein Mann betritt die Bühne, in der Hand einen großen Strauß Rosen, die er allabendlich verkauft. Er heißt Sad, ist Araber. Anders als an all den vorangegangenen Abenden, Monaten, Jahren seines Lebens im Untergrund, beginnt er zu reden. In einem großen Monolog berichtet er von sich, von Heimat, Erinnerungen, Träumen und Einsichten. Und mit der Zeit wird deutlich, dass ihm die in seiner neuen Heimat entgegengebrachte Ablehnung und Verachtung so sehr in Leib und Seele übergegangen sind, dass er sie gegen sich selber kehrt. »Es stimmt, ich bin dreckig«, sagt er und ist derart erfüllt vom Verständnis für die ihn tödlich umgebende Feindseligkeit, dass diese Offenbarung mehr bestürzt, als es eine Klage je vermöchte.

1993 war »Dreck« das meistgespielte Stück, und Robert Schneider wurde dafür mit dem Preis der Potsdamer Theatertage ausgezeichnet. Es ist ein hintersinniges und berührendes Stück über die alltägliche Ausländerfeindlichkeit und konfrontiert mit stillschweigend akzeptierten Vorurteilen und der normalen Bosheit einer Welt, die an nichts Mangel leidet. Der eigentümliche Reiz des Stückes resultiert jedoch aus seiner entwaffnenden Perspektive – nicht wir werden angeklagt, sondern der sein Leben und Fühlen entblätternde Rosenverkäufer Sad nimmt alle Schuld und Stigmata auf sich. Auf dass wir besser leben.

Selected performance

We 05/18/2011 11.00 am

Externe Spielstätte

Havanna Bar

Cast (on 05/18/2011)

Inszenierung Tessa Theodorakopoulos

Ausstattung Manuela Weilguni

Dramaturgie Felix Breyer


Sad Peter Marton

Reviews

»Wahrheit und Lüge, Schilderung und Stilisierung laufen ineinander, denn Sad kann man als Erzähler nicht wirklich trauen. Gerade das macht den Reiz dieses Stücks aus, das in seiner subtilen Rhythmik durchaus etwas Musikalisches hat. […] Peter Marton weiß diesen von Sehnsüchten nach Distinktion wie Integration gleichermaßen Getriebenen plausibel und eindrücklich darzustellen. Von seinem Arbeitgeber als illegaler Einwanderer rücksichtslos ausgenützt und von der Gesellschaft stigmatisiert, sind Sad nur kurze Augenblicke einer verschämten Fröhlichkeit gegeben – gerade hier kann Marton seine Klasse ausspielen.«

 

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