Fräulein Julie \ Christiani Wetter
Fräulein Julie \ Christiani Wetter
© Christina Canaval
Fräulein Julie \ Christiani Wetter
Fräulein Julie \ Christiani Wetter
© Christina Canaval
Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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© Christina Canaval
Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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© Christina Canaval
Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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© Christina Canaval
Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
© Christina Canaval
Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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Fräulein Julie \ Christiani Wetter und Christoph Wieschke
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke
Fräulein Julie \ Christoph Wieschke
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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© Christina Canaval
Fräulein Julie \ Christoph Wieschke und Christiani Wetter
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Fräulein Julie

August Strindberg

11.11.2011

Synopsis

Wie gewinnen wir Macht über andere und wie gehen wir damit um, wenn wir sie schließlich haben? Wie stark bestimmen die von außen auferlegten Konventionen unser tägliches Leben, wen und warum wir lieben? Diese Fragen schweben auch über der Beziehung von Julie und Jean, die zur Mittsommernacht – losgelöst von räumlichen und zeitlichen Beschränkungen – spielerisch ihre persönlichen Grenzen austesten. Strindbergs Klassiker präsentiert sich dabei als packendes Psychoduell zwischen der jungen Titelheldin und dem Diener Jean, die versuchen aus ihren Rollen auszubrechen und im Zuge dessen unfreiwillig beweisen, dass der Mensch quasi zum Spielen verurteilt ist. Auch wenn er die Regeln längst durchschaut hat, bleibt er doch von ihnen abhängig und schafft sich selbst immer wieder neue Grenzen.

Auf eine rauschhafte Nacht folgt am nächsten Morgen die bittere Ernüchterung. Ein Regelwerk ist durcheinander geraten und muss neu geordnet werden. Die Liebe erscheint als ein Balanceakt zwischen Selbstaufgabe und Siegeswillen, auf beiden Seiten wechseln die Gefühle zwischen Zärtlichkeit und Verachtung, Bewunderung und Hass. Die praktischen Lebensansichten des Domestiken kollidieren mit den schwärmerischen Ansprüchen der Grafentochter. »Knecht bleibt Knecht!« schreit Julie und Jean erwidert: »Und Hure bleibt Hure.« Es sind die immerwährenden Motive von Aufstieg und Fall, Macht und Unterlegenheit, Herrschaft und Knechtschaft, die sich hier spiegeln und letztendlich zu einem erbitterten Kampf führen. So lange bis es, zumindest für einen von beiden, keinen Ausweg mehr aus diesem Spiel gibt.

Cast

Inszenierung Agnessa Nefjodov

Ausstattung Eva Musil

Dramaturgie Tobias Hell


Julie Christiani Wetter

Jean Christoph Wieschke

Reviews

Zeichen von Vögeln und Flucht

»Geschlechterkampf. August Strindbergs ›Fräulein Julie’ als streng abstraktes Spiel in den Kammerspielen des Salzburger Landestheaters. Die Inszenierung Agnessa Nejodofs setzt nicht auf Naturalismus, sondern auf das Wort. Die Ausstattung von Eva Musil beschränkt sich auf einen nüchternen Raum, dessen Decke von einem Glühbirnenhimmel gebildet wird. Die zwei Figuren des Stücks sehen auch nicht aus wie Menschen aus dem 19. Jahrhundert, sondern wie Zeitgenossen von uns. Christoph Wieschke, mit über die Hose hängendem Hemd, ist der Diener Jean auf einem gräflichen schwedischen Schloss, der gut darüber Bescheid weiß, wie man sich in einer Disco bewegt, und Christiani Wetter als hochadelige Julie ist auch nicht von gestern. Der lebenserfahrene Diener macht der jungen Frau etwas vor. Das Werben des Mannes aus niedrigsten sozialen Verhältnissen sieht zunächst ehrlich aus. Sie gibt trotz des Standesunterschieds nach. Das Blatt wendet sich, nachdem die Eroberung im Lauf der magischen Mitsommernacht gelungen ist, abrupt und dramatisch. Er hat mit Julie gespielt, hat es darauf angelegt, sie aus lauter Grimm auf den Adelsstand zu ruinieren. Strindberg schöpft aus seinem reichen biografischen Fundus, der voll von heftigen Konflikten mit Frauen war. Die zwei Darsteller lassen es im Krieg der Geschlechter an leidenschaftlichem Nachdruck nicht fehlen.«

 

Salzburger Nachrichten

Bis auf’s Blut

»…trotzdem kurz und schmerzlos handeln Julie und Jean ihren Beziehungskrieg in einer einzigen Mitt-Sommernacht ab. Statt Schwedenfolklore gibt es in den Kammerspielen eine leere Bühne, ein paar Holzbänke (nicht von IKEA) und eine Wand, auf die das Nötigste mit Kreide gezeichnet und geschrieben werden kann. Adeliges Gör provoziert Kammerdiener, dieser – auch nicht fein – reicht nach vollzogener Verführung das Rasiermesser: ist sie doch jetzt weniger wert als er, der aus der Gosse kam. Geliebt hat man sich nicht. Und selbst wenn, hätte so eine Beziehung keine Chance. Da blieb 1889 anscheinend nur der Selbstmord, der Frau natürlich.
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz (Gesindeküche) würde man das heute ganz sachlich nennen. Natürlich geht es um Macht und um ihre Ausübung in ihrer Spielform ›Sexualität’. Dass ausgerechnet zwei selbst Machtlose, Gefangene starrer gesellschaftlicher Strukturen, aneinander geraten mussten, gibt Strindbergs ›naturalistischem Trauerspiel’ jenen Touch von Zeitlosigkeit, der darüber hinweg sehen hilft, dass es die mit derart tödlichem Stacheldraht bewachten Standesgrenzen nicht mehr gibt.
Christiani Wetter ist ein selbstbewusstes ›Fräulein Julie’. Christoph Wieschke ist der zunächst harmlos, ja gutmütig wirkende Diener Jean. Der Unterton, mit dem er seine ›Herrin’ warnt, das Spiel noch länger weiter zu treiben verheißt aber nichts Gutes. Zweimal eine ausgezeichnete schauspielerische Leistung, an einem gar nicht gemütlichen Abend.«

 

DrehPunktKultur

Destillat einer Liebesnacht

»Die Anziehungskraft der Liebe, sie wirkt mitunter magnetisch. Zwei Menschen auf der Bühne, ein kleines magisches Ringelspiel bringt sie einander näher. Eine verspielt Choreographie als Introduktion in August Strindbergs ›Fräulein Julie’. Die Jung-Aristokratin Julie und ihr Diener Jean sind ganz allein, das naturalistische Trauerspiel ganz bei sich angekommen. Eine einzige Nacht beschreibt der schwedische Dramatiker, der das Zwischenmenschliche stets wissenschaftlich beobachtet; eine Mittsommernacht, in der die Standesgrenzen zwischen zwei Menschen verschwimmen, weil der Verstand im Duell gegen die Lust zweiter Sieger bleiben muss. Regisseurin Agnessa Nefjodovs Inszenierung richtet den Fokus einzig auf Mann und Frau: Christoph Wieschke als charismatischer Bediensteter von Welt und Christiani Wetter als begehrenswerte Lernwillige. Zwischen den beiden Darstellern stimmt die Chemie, sie setzen Nefjodovs abstraktes Regiekonzept temporeich um.«

 

SVZ