papier.waren.pospischil
Theodora Bauer
Synopsis
Melli works at Papierwaren Pospischil, a small stationery store defying the signs of the times by its sheer existence. When Melli starts to question how the store can avoid closing, a sophisticated chamber play unfolds – involving geriatric drug addicts, exploding porcelain cats, coconut balls dipped in chocolate, a man with wavering suicidal intentions who is in the right place at the wrong time, a store owner who will stop at nothing and has friends in the police force and finally Melli herself, the store’s cynical employee who is trying hard not to lose her head in the chaos.
In Theodora Bauer’s (*1990) play, which won the “Freedom of Laughter” contest at the Salzburg State Theatre in September 2017, opposing characters and life plans clash, revealing an apocalyptic yet cheerful cabinet of curiosities. “papier.waren.pospischil” is a biting (sur)real life satire that nimbly transcends genre boundaries.
Duration: 65 min / no break
Audio introduction
von Friederike Bernau
Cast
Director
Claus Tröger
Stage and Costume Design
Katja Schindowski
Dramaturgy
Friederike Bernau
Melli
Nikola Jaritz-Rudle
Frau Hannelore Pospischil
KS Britta Bayer
Frau Fleischer, Adalbert Navratil
Sascha Oskar Weis †
Nikolaus
Hanno Waldner
Heinrich, Polizist Walter Sachers
Reviews
„DING DONG, DING DONG, WER STEHT DORT VOR DER TÜR?
… Nein, nicht der Postillion, aber PAPIER.WAREN.POSPISCHIL. Das Gewinnerstück des Komödien-Wettbewerbs „Die Freiheit des Lachens“ 2017 feierte in den Kammerspielen des Salzburger Landestheater Uraufführung.
Melli, die junge Angestellte im Papierwarenladen von Frau Pospischil, rekapituliert während der Arbeitszeit ihr Privatleben in prolligstem Wiener Jugendsprech. Viel zu tun hat sie ohnehin nicht, sondern räumt nur Bücher von A nach B. Wie das Geschäft ihrer Chefin auf diese Weise funktionieren kann, ist ihr ein Rätsel. Wenig charmant verweigert die aber jegliche Auskunft. Dann kommen in kurzer Reihenfolge eine alte Frau mit Rollator und ein Selbstmörder ins Geschäft. Die eine verlangt nach einem Briefchen, der andere nach Briefpapier. Schließlich hat sich auch noch der ominöse Herr Navratil angekündigt, dem Frau Pospischil keinesfalls begegnen möchte.
Versprochen ist versprochen
Vor zwei Jahren gewann Theodora Bauer den Komödien-Wettbewerb „Die Freiheit des Lachens“ am Salzburger Landestheater. Junge Autoren*innen traten mit Auszügen aus ihren Stücken gegeneinander an. Die lasen nicht sie selbst, sondern Schauspieler*innen. Jury war das Publikum, das indirekt auch den Hauptpreis vergab: die Uraufführung des eigenen Textes. 2017 war das PAPIER.WAREN.POSPISCHIL – Claus Tröger (Regie) und Katja Schindowski (Bühne und Kostüme) lösen das Versprechen diese Spielzeit stellvertretend ein, mit einem kleinen, aber feinen Ensemble des Landestheater.
Claus Trögers Inszenierung hat sich der Artifizialität verpflichtet. Man ist sich seiner Künstlichkeit bewusst und zelebriert sie selbstsicher. Das lässt sich durchaus charmant an. Geräusche werden nicht vom Band eingespielt, sondern onomatopoetisch in den Raum geworfen. „Ding dong“ singen die Darsteller*innen, wenn sich die Ladentüre öffnet. „Ding dong“, wenn sie wieder ins Schloss fällt. Gerne auch öfters hintereinander, wenn Unentschlossenheit dominiert. Der lebensmüde Werther-Fan feuert seine Pistole mit einem fröhlichen „Peng“ ab.“