Tosca
Giacomo Puccini
Synopsis
»Tosca« ist das Drama der großen Gefühle, verkörpert in der Operndiva Floria Tosca. Puccinis Meisterwerk fasst alle Erfolgsrezepte der italienischen Oper zusammen: die Dramatik, den melodischen Schwung, den rhythmischen Drive - und eine moderne Dramaturgie. Tosca liebt und lebt mit größter Leidenschaft und macht gerade deshalb alles falsch. Als sie ihre Irrtümer erkennt, geht sie in den Tod.
Puccinis Oper spielt vor dem Hintergrund der napoleonischen Kriege. Der König von Neapel hat Rom zurückerobert und ein Terrorregime etabliert, das von dem perversen Polizeichef Scarpia geleitet wird. Anhänger der Aufklärung und der republikanischen Verfassung gelten als verdächtig, werden verhaftet und gefoltert. Angelotti, einem Vertreter der Republik, gelingt die Flucht, und er versteckt sich in der Kirche St. Andrea, wo sein Freund Cavaradossi gerade an einem Altarbild arbeitet. Tosca kommt in die Kirche und vermutet hinter der Aufgewühltheit Cavaradossis eine heimliche Konkurrentin. Scarpia entdeckt die Spuren des Geflohenen und nutzt Toscas Eifersucht, um ihr die nötigen Informationen zu entlocken. Seine sadistische Lust könnte er aber erst durch den Besitz der verängstigten Frau erfüllen...
Der brasilianische Regisseur André Heller-Lopes, der seine musikalische Prägung am Royal Opera House in London erhielt und Leiter des »Young Artists« Programm an der Oper Lissabon ist, vereint seine Visionen mit den Bilderwelten des Bühnenbildners Jürgen Kirner.
Reviews
»Große Oper im Kleinen Festspielhaus. Giacomo Puccinis leidenschaftliche »Tosca« erntete viel Applaus. Drama und Spannung bist zum bitteren Ende.«
Riesenerfolg für Puccinis »Tosca«
»Das Landestheater wagt sich wieder in den Festspielbezirk und feierte einen triumphalen, sängerischen und musikalisch stark besetzten Erfolg mit Giacomo Puccinis Oper »Tosca«.
Umjubelte »Tosca« im Haus für Mozart
»Musikalisch bleibt kaum ein Wunsch offen.
Es war ein fulminanter Opernabend und er war umjubelt – zu Recht, denn musikalisch lässt diese »Tosca« kaum Wünsche offen. Berührend gesungen, ausgezeichnet musiziert.
Doch wer Puccinis Musik berührend gesungen und ausgezeichnet musiziert erleben möchte, er sollte diese »Tosca« nicht versäumen.«
Morden für die Mechanik der Macht
»Was der Vor-Vorgänger Lutz Hochstraate konsequent aufgebaut hatte, das gab der Vorgänger Peter Dolder kleinmütig auf. Nun, der neue Landestheater-Intendant Carl Philip von Maldeghem traut sich wieder, mit einer großen Opernproduktion in den Festspielbezirk zu gehen. Und dass das nicht nur seine Richtigkeit hat, sondern zudem ein großes, an- und berührendes Erlebnis sein kann, ließ sich in dieser fulminanten »Tosca«-Premiere erleben. Da ist einmal der Musik-Direktor des Theaters, Leo Hussain, der sich von Premiere zu Premiere mehr als sagenhafter »Gewinn« herausstellt. Ein brodelnder Feuerkopf mit explosiver Leidenschaft, dem dabei aber nie Ordnung, Struktur und Kontur abhanden kommen oder entgleiten und der stets an den Sängern »dran« ist.
Dann das Mozarteum Orchester, das in großer Besetzung wie selbstverständlich die Höchstform so berückend ausspielt, dass man sich nur die Ohren reiben kann vor lauter Hitze und Wallung. Fantastisch.
Zum anderen wäre da noch die sängerische Besetzung: Amanda Echalaz als Tosca, Riccardo Massi (Cavaradossi) und Jason Howard (Scarpia) – grandios, überwältigend, ja sensationell ist noch zu hoch gegriffen.
Die ästhetisch durchaus anmutende Bühne (Jürgen Kirner) besteht aus einer abstrakt gehaltenen Säulenhalle mit abblätterndem Mauerwerk, einer gestürzten Christus-Monumentalskulptur und Scarpias, mit Pokal-Trophäen dekoriertem Folter-Keller.
Besuchsbefehl!«
Eine musikalisch überzeugende Produktion
»Ein Tenor, der mal beim Film als Stuntman gearbeitet hat, das bietet die Opernbühne auch nicht alle Rage. Riccardo Massi ist eine wahrhaft heldenhafte Erscheinung, er singt mit Kraft und Schmelz, und entsprechend erfolgreich war die Salzburger »Tosca«. Auch die Titelrolle war mit Amanda Echalaz hervorragend besetzt. So präsentierte sich ein stimmlich außerordentliches Liebespaar, das am Ende auf die bekannt tragische Weise zu Tode kommt.
Eine musikalisch überzeugende Produktion (…). Ein riesiges, umgestürztes Kruzifix dominiert den Bühnenraum im ersten und dritten Akt. Düsteres Zeichen für die Macht der Kirche, aber auch für die Hoffnung auf bessere Zeiten. Das Büro von Bösewicht Scarpia, eindrucksvoll verkörpert von Jason Howard, ist eine Art Gold- und Silberlager – Sinnbild von Gier und Lüsternheit. Insgesamt eine mitreißende, glanzvolle »Tosca« (…).«
Thriller im Orchestergraben
»Dirigent Leo Hussain formte aus dem Mozarteumorchester eine durchhörbare Klangfarbenmaschine, die Unerhörtes wie auch unerhört Filigranes aus Puccinis Partitur zauberte. Allein im ersten Akt schwirrten Zwischenstimmen wie auch duftende Impressionismen aus dem Orchestergraben, Scarpias Monolog etwa geriet, die Dissonanzen orchestral messerscharf in den Vordergrund gestellt, zum Thriller. Jason Howard lies in der Rolle des despotischen Polizeichefs ohnehin aufhorchen, als von schlankem Bariton getragene Mischung aus lüsternem Schönling und eiskaltem Monster führte er ein Trio starker Gastsolisten an. Amanda Echalaz gab eine sinnliche, stimmlich mühelos alles überstrahlende Tosca, Riccardo Massi einen mit tenoraler Leichtigkeit glänzenden Cavaradossi.
André Heller-Lopes präsentiert solides Regie-Handwerk, er verlässt sich in dieser Neuinszenierung auf die optische Wirkung einer bühnenfüllenden Christus-Statue und kluger Lichteffekte im Finale (Bühne: Jürgen Kirner). Das Publikum dankte der Bühnen-Konvention mit zustimmendem Applaus, die musikalischen Kräfte aber wurden stürmisch bejubelt.«
Cast
Musikalische Leitung
Leo Hussain
Inszenierung
André Heller-Lopes
Bühne
Jürgen Kirner
Kostüme
Nicole von Graevenitz
Dramaturgie
Bernd Feuchtner
Floria Tosca
Amanda Echalaz
Mario Cavaradossi
Riccardo Massi
Scarpia
Jason Howard
Cesare Angelotti
Marcell Bakonyi
Mesner
Hubert Wild
Spoletta
Franz Supper
Sciarrone Simon Schnorr