Much Ado About Nothing
William Shakespeare
Comedy / German translation by Wolf Graf von Baudissin / In German
Synopsis
Beatrice and Benedict are the most ingenious and unconventional couple Shakespeare ever created: both are equally sharp-witted and have spent years arguing constantly and eloquently, even though they are secretly attracted to each other. While the main romantic couple are governor Leonato’s daughter Hero and her suitor, young nobleman Claudio, Beatrice and Benedict are the truly popular characters in Shakespeare’s comedy. With their teasing and their quips about the horrors of love and the terrors of marriage they have been winning the hearts of audiences for more than 400 years.
The serene setting is the idyllic country estate of governor Leonato in summer, where these two very different couples become the targets of two separate schemes: while an evil conspiracy almost destroys the happiness of Hero and Claudio, Beatrice and Benedict finally come together thanks to a trick played on them by their friends. Despite the ineptness of the local police and the town watch, both conflicts are blissfully resolved in this masterful comedy, which ends in a happy double wedding.
“Much Ado About Nothing” is one of Shakespeare’s (1564–1616) later “happy comedies”. The play was written about the time when Shakespeare and his “Lord Chamberlain’s Men” opened the famous Globe Theatre in London. The comedy is structured with songs, dancing and musical interludes, which are more than mere decorative elements: the lyrics of the songs also provide an ironic commentary on the plot.
Andreas Gergen stages this light and airy summer comedy as a showpiece for an ensemble of musically talented actors. While he has worked with Regina Schill (costumes) for many years (e.g. “The White Horse Inn” 2014, “Il mondo della luna” 2015), the play is his first collaboration with set designer Stefan Mayer, whose latest production in Salzburg was “Romeo and Juliet” (2015).
Reviews
„Sophie Berner als Darstellerin der Beatrice überrascht gleich zu Beginn: Sie singt fabelhaft. Sie steht an der Rampe und schmettert den Italo-Hit „Felicità“ so frisch und virtuos, dass man diesem schnulzigen „canzone d´amore che va come un pensiero che sa di felicità“ gern zuhört, obwohl eine abgründige Liebeskomödie angesagt ist. Dem englischen Dichter erweist sie aber sogleich die Reverenz mit einigen seiner poetischen Zeilen: „Klagt, Mädchen, klagt nicht Ach und Weh, kein Mann bewahrt die Treue…“
Andreas Gergen gründet seine auf knapp zweieinhalb Stunden gestraffte Inszenierung auf die bewährte Übersetzung von Wolf Heinrichs von Baudissin, Kompagnon August Wilhelm Schlegels und Ludwig Tiecks. Dazu verwandelt er den Klassiker in ein Musical: Er setzt in die Irrfahrten zweier Liebespaare, die mehrmals lebensgefährlich werden, aber doch im Hafen der Ehe landen, italienischen Schlager als Ankerpunkte. Im Sinne Shakespeares werden Wortspiele ausgekostet.“
„Die Schwungscheibe ist das Couple Beatrice und Benedikt: Sie ist eine Hantige, wie man früher sagte, der kein Mann gut genug ist. Schon gar nicht der verlogen charmant schmierige Hagestolz, der weder lieben noch heiraten, sondern alle Frauen nur flach legen will.
Sophie Berner ist eine sehr erfahrene Musical-Darstellerin und wie treffsicher sie ihre verbalen Pfeile wirft, wächst mit der Zeit. Sascha Oscar Weis „badet“ gerade in dieser Rolle. Nikola Rudles „Hero“ zeigt ein entzücktes, edles, leidendes Mädchen. Ihr Galan „Claudio“ (Hanno Waldner), einst mutiger Krieger, ist in der Liebe bloß ein erbarmungswürdiger Waschlappen. Den Beatrice körpernah wie eine „Marionette“ führt, damit die Werbung irgendwie voran kommt. Eine herrliche Komödianterei, wie auch die Brunnen-Szene, in der Leonato, Don Pedro und Claudio aushecken, dass das Gift Beatrices bloß das Futter der süßen Lieben zu Benedikt ist.“
„Ausstatter Stefan Mayer hat einen typisch italienischen Dorfplatz entworfen: Ein plätschernder Renaissance-Brunnen, rechts und links Häuerfassaden mit winzigen Balkonen, gerade groß genug, um Klatsch und Tratsch auszutauschen. Hinten fällt der Blick auf die Strandpromenade, das Meer plätschert ruhig gegen allerlei pittoreske Felsen. Herrlich, hier würde der Zuschauer sofort einen Capuccino bestellen, hier sind die aktuellen März-Temperaturen sofort vergessen. [...]
Regisseur Andreas Gergen hat sich also vom fiktiven Handlungsort Messina inspirieren lassen bei dieser Italo-Schlagerrevue mit Shakespeare-Einlagen. Gesungen wird in Sizilien ja tatsächlich viel, am meisten vermutlich dort, wo es garantiert keinen Anlass dazu gibt. Gergen, eigentlich hoch talentierter Spezialist für Musicals, zeigt einen satirischen Bilderbuch-Süden, in dem es lauter Rätsel zu lösen gilt, aber wir Touristen haben ja jede Menge Zeit dafür.
Witzig ist dieser Shakespeare-Abend und nach gut zwei Stunden auch schnell vorbei.“
"Vielleicht sollte man einige aus dem Ensemble des Salzburger Landestheaters zum European Song Contest schicken. Sie täten dort keine schlechte Figur machen. Wie wir auf die Idee kommen? Andreas Gergen verordnet Shakespeares „Viel Lärm um nichts“ viel, viel, viel Musik.
Shakespeare-Stoffe sind oft Musical-Plots verwendet worden. Und Schauspieler im Elisabethanischen Zeitalter waren natürlich auch in der Musik firm. So wie in dieser Aufführung Georg Clementi, der als Gitarrist, Sänger und Schauspieler (in Nebenrollen) mit einer Cellistin die Musik in Gang hält. Das ganze Ensemble macht die Chor-Refrains der Schnulzen. Axel Meinhardt, den Vater bzw. Onkel der zu verheiratenden jungen Damen spielt, kann auch Saxophon spielen. Das alles hat Schwung und Qualität.“
"Auf Komödien verstehen sich nicht nur Shakespeare und seine Vorläufer, auch Andreas Gergen beherrscht das humorige Fach. Dabei sind es die kleinen, aber sehr feinen Details, die seiner Inszenierung den letzten Schliff verleihen. VIEL LÄRM UM NICHTS? Im Gegenteil – VIEL LÄRM UM ALLES ist das Motto der turbulenten, ausdrucksstarken und temperamentvollen Inszenierung. Da scheint es wenig verwunderlich, dass Shakespeare auch 402 Jahre nach seinem Ableben noch wunderbar funktioniert. Zumindest dann, wenn er in so herrlich adaptierter Variante wie am Salzburger Landestheater auftritt, die sich trotz aller Moderne immer noch dem Geist des Originals verpflichtet fühlt.“
Cast
Director
Andreas Gergen
Stage Design
Stefan Mayer
Costume Design
Regina Schill
Dramaturgy
Carola Schiefke
Arrangements
Marc Seitz
Don Pedro, Prinz von Arragon
Marco Dott
Leonato, Gouverneur von Messina
Axel Meinhardt
Don Juan, Pedros Halbbruder
Tim Oberließen
Claudio, ein florentinischer Graf
Hanno Waldner
Benedikt, ein Edelmann aus Padua
Sascha Oskar Weis †
Borachio, Don Juans Begleiter
David Zieglmaier
Konrad, Don Juans Begleiter
Genia Maria Karasek
Holzapfel, Gerichtsdiener/ Mönch/ Bote
Georg Clementi
Schlehwein, Gerichtsdiener
KS Britta Bayer
Hero, Leonatos Tochter
Nikola Jaritz-Rudle
Beatrice, Leonatos Nichte
Sophie Berner
Margareta, Heros Kammerfrau/ Schreiber
Elisa Afie Agbaglah
Eine Wache
Felix Mayrhofer
Cello Tijana Pichler