»Elias heißt mit Nachnamen Pappas, im Salzburger Landestheater spielt er die eigentliche Hauptrolle. Amélie Niermeyer gewinnt Alban Bergs viel aufgeführter Oper tatsächlich noch ein paar neue Seiten ab. Das Kind von Wozzeck und Maria ist nämlich die ganze Zeit auf der Bühne und erlebt alles mit.
Zum Glück ist für Elias Pappas die Rettung nicht weit. Seine – wirkliche – Mutter mimt nämlich die Marie (…). Aber auch als Verführerin und Verführte überzeugt Frances Pappas, dazu singt sie kraftvoll, höhensicher, konzentriert. Ihrem Bühnengatten Leigh Melrose nimmt man seine Rolle ebenfalls ab, vokal geht’s dabei mühelos in tiefste, dissonante Zwölfton-Abgründe.
Dietmar Kerschbaum verkörpert solide den Hauptmann, Graeme Danby zeigt den mit Wozzeck herumexperimentierenden Doktor als verweichlichten Fascho, Franz Supper gibt einen herrlich schmierigen, schön singenden Tambourmajor.
Am Pult des Mozarteumorchesters steht Leo Hussain. (…) Hussain bevorzugt eine besonders harte Gangart, er meißelt Klangblöcke heraus, kontrastiert diesen präzisen Krach jedoch mit luftig feinen Passagen. Solide waren die von Stefan Müller und Wolfgang Götz einstudierten Chöre. Am Ende gab es, nach kurzer Betroffenheitsstille, viel Jubel und Getrampel, besonders für das Pappas-Duo und den (…) Dirigenten.«